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Bloßlegungen

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Wie in seinen Theaterstücken reiht Botho Strauß auch in seinem neuen Buch „Paare Passanten“ Lebensbilder in brillantem ausgefeilten Stil aneinander.

Es sind durchwegs Parabeln der Glücklosigkeit, sieht er doch „die Seele als den Hort des Gegenwendigen schlechthin“. Schon das bloße Wort „Beziehungen“ wirkt auf ihn wie ein „Albklump“ und als solcher „handschweißhemmend“. In solchen Sätzen mag sich Strauß nun wohl einem leichten Sprach-Manierismus hingegeben haben und damit vor allem den österreichischen Leser kurzfristig verblüffen.

Bei allem Intellekt und bei aller deutschen Präzision und Aufrichtigkeit, die aus dem Buch strahlen, gewinnt Botho Strauß die Herzen der Leser spätestens dann, wenn er sich zur eigenen Verfügbarkeit durch das Schauspielerische - „das haltlose Verliebtsein in Menschen, die zeigen, was in ihnen vorgeht“ - bekennt.

Strauß’ Betrachtungen zu Phänomenen der Bildenden Kunst, allen voran Werken Arnulf Rainers, deren bloße Reflexion auf Vorgefundenes er dem Erschaffen in Bildern Francis Bacons nachordnet, muß wohl jeder Kunstkritiker Hochachtung zol-

PAARE PASSANTEN. Von Botho Strauß. Carl Hanser-Verlag, München-Wien 1981. 204 Seiten, geb„ öS 190-.,

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