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Bosnien

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Als Österreich-Ungarn am 7. Oktober 1908 — vor 75 Jahren — die Annexion Bosniens und der Herzegowina bekanntgab, ratifizierte es einen Zustand, der bereits seit dem Berliner Kongreß 1878 praktisch bestand. Damals hatte die Türkei zugestehen müssen, daß Österreich die Verwaltung der stets unruhigen westlichsten Gebiete des Osmanischen Reichs übertragen wurde. Nach der Annexion erhielten sie Verfassung und Landtag.

Die Bosniaken zählten noch im Ersten Weltkrieg zu den loyalsten Truppen des Kaiserreichs, nach dessen Zusammenbruch sich ihr Land dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen anschloß. Mit seiner langen türkischen und kurzen österreichischen Tradition, mit seinem muslimischen Bevölkerungsanteil blieben Bosnien und die Herzegowina im jugoslawischen Königreich ebenso ein Fremdkörper wie im „Unabhängigen Staat Kroatien“, dem sie nach dem Untergang Jugoslawiens 1941 zugeschlagen wurden. So wurde Bosnien in den späteren Kriegsjahren zum Hauptschauplatz des Partisanenkriegs.

Aber noch vor wenigen Jahren konnten Touristen überall in Bosnien auf alte Männer stoßen, die nostalgisch schwärmten: „War ich Soldat unter Franz Joseph!“

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