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Brücke in den Osten

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Die Aktivitäten der RZB zielen darauf ab, in- und ausländischen Kommerzkunden den gewohnten Service zu bieten.

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Die Aktivitäten der RZB zielen darauf ab, in- und ausländischen Kommerzkunden den gewohnten Service zu bieten.

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In der Auslandsstrategie der Raiffeisen Zentralbank

Österreich AG (RZB) bilden die Länder Mittel- und Osteuropas die wichtigsten Märkte.

Im wesentlichen waren es zwei geschäftspolitische Grundüberlegungen, welche die RZB zu ihrem umfangreichen Engagement in diesen Regionen veranlaßt haben:

Erstens war es voraussehbar, daß der Aufbau eines neuen, marktwirtschaftlich orientierten-Wirtschaftssystems in den ehemaligen Ost-Ländern auch vom Aufbau eines Bankensystems von internationalem Standard zu begleiten ist.

Zweitens besteht eine zunehmende Nachfrage österreichischer Unternehmen, welche ihre Geschäftsbeziehungen mit diesen Ländern intensivieren, nach qualifizierten Bankserviceleistungen an Ort und Stelle - in Summe haben heimische Firmen bis dato in diesen Märkten etwa 10.000 Joint Ventures abgeschlossen.

Die Aktivitäten der RZB zielen darauf ab, der in- und ausländischen Kommerzkundschaft auch in den neuen Märkten Zentral- und Osteuropas den gewohnten Qualitäts-Bankservice zu bieten. Von den Produkten her gesehen stehen die Bereiche Zahlungsverkehr, Clearing, Account Management, Fremd-währungsmanagement, Handelsfinanzierungen, Projektfinanzierungen, Dokumentengeschäft, Leasing sowie M&A-Geschäfte im Vordergrund. Ebenso steigt die Nachfrage nach Möglichkeiten und Verfahren der Risikoabsicherung von Auslandstransaktionen.

Um diesem Kundenbedarf an Ort und Stelle bestmöglich entsprechen zu können, wurde das RZB-Ostban-kennetz im Verlauf der letzten Jahre konsequent ausgebaut:

Vollbank in Prag

Der erste Schritt wurde in Ungarn gesetzt. Im Jahre 1986 erfolgte die Gründung der Unicbank Rt in Budapest. Die Raiffeisen-Beteiligung wurde von anfänglichen 15 Prozent auf nunmehr 72 Prozent ausgebaut. Die Unicbank verfügt neuerdings über Filialen in Szeged und Györ.

In der damaligen Tschechoslowakei eröffnete die RZB 1990 in Prag eine Repräsentanz, an deren Stelle -im Hinblick auf die zwischenzeitlich erheblich gestiegene Kundennachfrage - nunmehr eine Vollbank trat: Am 15. November 1993 hat die zur Gänze in Raiffeisen-Besitz stehende neu gegründete Raiffeisenbank a.s. in Prag ihre Tätigkeit offiziell aufgenommen. Die Bank betreibt eine Filiale in Budweis und - ab 1994 -eine weitere in Brünn.

1991 beteiligte sich die RZB an der wiedererrichteten Tatrabanka a.s. in Preßburg. Diese Beteiligung wurde zuletzt auf 45 Prozent aufgestockt, die RZB ist damit der größte Einzelaktionär des Unternehmens. Mehrere Filialen bestehen in Preß-burg und Umgebung.

In Polen gründete die RZB 1991 die Raiffeisen Centrobank S.A. in Warschau und hält 90 Prozent des Aktienkapitals. Die RCB war die erste Auslandsbank, welche in Polen operativ tätig wurde und sie verfügt über weitere Niederlassungen in Danzig, Kattowitz und Posen. In einer von der polnischen Finanzzeitung „Gazeta Bankowa” heuer durchgeführten Untersuchung über Effektivität und Leistungsfähigkeit der dortigen Kreditunternehmen fand sich die RCB auf Platz 1.

Als bisher einzige heimische Bank hat sich die RZB in Bulgarien schon 1991 mit einer Beteiligung engagiert: Sie erwarb 35 Prozent des Kapitals der Bank for Agricultural Credit in Sofia, die 15 Filialen im ganzen Land vorweisen kann. Die BAC wurde von den bulgarischen Medien zur „Bank des Jahres 1992” gewählt.

Die RZB-Repräsentanz in Moskau wurde 1990 eröffnet und stellt den „Brückenkopf” zu den Ländern der GUS dar.

Speziell für diese neuen Märkte wurde zusätzlich eine Reihe von Spezialunternehmen gegründet: So ist beispielsweise die Raiffeisen Investment AG im Bereich der Beratung, des M&A-Geschäfts und der Privatisierung tätig.

Die Raiffeisen-Ost-Invest befaßt sich mit Joint-Venture-Projekten, die Raiffeisen Property Invest mit der Entwicklung gewerblicher Immobilien in Zentral- und Osteuropa. Beteiligungen an Leasingfirmen, Privatisierungsfonds, Handelsniederlassungen und ähnliches runden das diesbezügliche Angebot ab.

Kontakt zu Osteuropabank

Weiters war die RZB das erste österreichische Kreditunternehmen, welches ein Kooperationsabkommen mit der in London ansässigen Osteuropa-Bank, der EBRD, abgeschlossen hat. Damit ist sie in der Lage, vor allem mittelständischen Betrieben neben der kurzfristigen Handelsfinanzierung über das Ostbanken-Netz auch die langfristige Investitionsfinanzierung zu erleichtern.

Die umfangreichen Aktivitäten der RZB in Mittel- und Osteuropa führten nicht nur zu einer verstärkten Inanspruchnahme durch in- und ausländische Firmenkunden, sondern heuer auch zu einer Anerkennung durch internationale Finanzexperten: \

Die im renommierten Euromo-ney-Verlag erscheinende Fachzeitschrift „Central European” verlieh der RZB im April dieses Jahres dafür den Titel der „Western Commercial Bank of the Year”.

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