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Bündnis-Krise

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Die Neuausgabe dieses 1978 erschienenen Buches zeigt, wie aktuell es ist: alle Probleme, die da Alfred Grosser, der französischdeutsch-jüdische Politologe, nüchtern, mit verhaltener Leidenschaft anvisiert, sind heute so nah, so ungelöst, wie in den Jahren, in denen der Autor sich um ihre Formulierung bemühte.

Es empfiehlt sich durchaus, mit der „Schlußbetrachtüng" die Lesung zu beginnen; hier die „Identitätskrise in Italien, Deutschland, Großbritannien und Frankreich" — und dann mit der Einleitung und dem ersten Teil:

Es gab „kein Jahr Null quot;. Es besteht eine dichte Kontinuität in den immer so schwierigen Beziehungen zwischen „Westeuropa" und den USA. Eine Vorgeschichte also der heutigen Spannungen und Auseinandersetzungen.

Österreich existiert in diesem Buche nicht. Was zu denken gibt. Und zum Nachdenken einlädt: Für wie viele Politiker „Westeuropas" spielt Österreich keine Rolle? Trotz Kreisky. Trotz der Salzburger Festspiele, der Lippi-zaner, der Wien-Besuche.

Die krampfhaften Versuche, möglichst viele internationale und übernationale Gremien, Behörden, Kongresse nach Wien zu ziehen, sind auch mit diesem Hintergrund zu sehen.

DAS BÜNDNIS. Die westeuropäischen Länder und die USA seit dem Krieg. Von Alfred Grosser. DTV. München 1982. TB„ öS 97,50.

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