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Celans Frühwerk

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Anzuzeigen ist das Erscheinen eines Buches, das zu den wichtigsten dieses Frühlings gehört. Zum ersten Mal liegen nun sämtliche Gedichte des Frühwerks von Paul Celan (1920-1970) gesammelt vor, zu ihnen gehören auch die in rumänischer Sprache verfaßten lyrischen Texte.

Die Herausgeberin Barbara Wiedemann hat nicht nur beispielhafte wissenschaftliche Arbeit geleistet, sondern behutsam und Uebevoū das eine zum anderen gefügt. Die editorische Sorgfalt läßt Zuneigung, ja Bewunderung erkennen und wird der Aufgabe gerade dadurch gerecht. Einer Haltung dieser Art begegnen wir heutzutage selten.

Der Abdruck der Gedichte erfolgt chronologisch, nach den Aufenthaltsorten des Lyrikers gegliedert: Bukowina, Bukarest, Wien. Hier sind die Gedichte der ersten Schaffensperiode 1938-48 entstanden. Von den insgesamt 184 Texten konnte mehr als ein Viertel in die vorliegenden “Gesammelten Werke“ nicht aufgenommen werden; sie erscheinen zum ersten Mal in einem Buch.

Celans Werk gehört zum Bedeutendsten, was die deutschsprachige Lyrik in diesem Jahrhundert hervorgebracht hat; sie kann hier rücht einmal andeutungsweise analysiert werden. Das Buch macht uns mit dem Aufbruch und der frühen Reife eines Dichters vertraut, dem die Surrealisten seiner Zeit wohl rücht fremd waren, der aber, sanft und entschlossen, eine eigene, ihm allein gemäße Sprachlichkeit geschaffen hat.

PAUL CELAN. DAS FRÜHWERK. Hrsg. Barbara Wiedemann. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main 1989. 286 Seiten, öS 374,40.

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