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China winkt mit Aufträgen, die Kammer warnt vor Euphorie
Chinas Ministerpräsident Li Peng sondiert diese Woche mit einer imposanten Wirtschaftsdelegation Möglichkeiten für Geschäfte mit Österreich, unter anderem bei der Voest Alpine und der Steyr-Daimler Puch AG.
Für den chinesischen Botschafter in Wien, Yanyi Wang, ist der hohe Besuch aus Peking „ein neues Kapitel der Beziehungen zwischen den beiden Ländern". Der Grundstein für die Österreich-Visite des chinesischen Politikers vom 29. Juni bis 3. Juli wurde bereits im April des Vorjahres gelegt, als sich Bundeskanzler Franz Vranitzky und Unternehmer nach neuen Handelsmöglichkeiten im „Reich der Mitte" umschauten. Zuvor hatte Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel den boomenden chinesischen Markt angepeilt.
So hat Österreich dem Land einen Softloan — einen
Kredit zu besonders günstigen Konditionen - von einer Milliarde Schilling eingeräumt. Zu dessen Ausfüllung werden jetzt verschiedene Prqjekte verhandelt. Das Interesse der Chinesen gilt vor allem den Bereichen Energie, Tourismus, Wasserkraft, Stahl und dem Eisenbahnsektor.
„Made in Austria" ist in China mit seinen rund 1,2 Milliarden Konsumenten erst bescheiden vertreten. Der größte Handelspartner des Kolosses im Fernen Osten ist
Hongkong, gefolgt von Japan und den USA. Weit vorne rangiert auch Deutschland, Österreich nimmt den 26. Rang ein. Vergleichbare Länder wie die Schweiz oder Bel-gien finden sich an 16. beziehungsweise 20. Stelle.
Seit das Regime in Peking mit der „sozialistischen Marktwirtschaft" experimentiert, genießt China den Ruf eines Wirtschaftswunderlandes. „Es ist schön, reich zu sein" heißt die von der Kommunistischen Partei abgesegnete Devise und viele Chinesen machen begeistert mit.
Egon Winkler, Leiter der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer, warnt allerdings vor großer Euphorie: Natürlich sei der Resuch von Vertretern verschiedenster chinesischer Unternehmen sehr wichtig für die Wirtschaft. „Es wäre aber ein Irrtum zu glauben, daß jetzt gleich konkrete Geschäfte aus dem Boden gestampft werden" (siehe Seite 5).
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