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Chip, chip hurra ?
Unisys ist einer der größten Computerkonzerne der .Welt. Die FURCHE sprach mit dem österreichischen General-Manager Gernot Baumgartner über zukünftige Entwicklungen.
Unisys ist einer der größten Computerkonzerne der .Welt. Die FURCHE sprach mit dem österreichischen General-Manager Gernot Baumgartner über zukünftige Entwicklungen.
FURCHE: Entgegen manchen Unkenrufen nimmt die Computerbranche noch immer eine schnellebige, explosionsartige Entwicklung. Wohin geht der Trend?
GERNOT BAUMGARTNER: Mehreres zeichnet sich ab. Das eine ist die Verkleinerung der Bauteile: Immer mehr Schaltelemente werden auf einem Chip untergebracht. Durch die Massenproduktion geht damit auch Hand in Hand eine Senkung der Herstellungskosten. Auch Wartung und Reparatur werden billiger, weil die Verbindungen zwischen den Bauteilen weniger werden und nicht mehr so viele Fehlerquellen auftreten. Selbstverständlich senkt diese Entwicklung letztlich auch den Strom- und Platzbedarf für Computeranlagen.
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FURCHE: Was bedeutet das in
Schilling oder Prozent?
BAUMGARTNER: Wenn zum Beispiel eine Anlage rund eine Million Schilling gekostet hat, dann mußte ein Unternehmer durchschnittlich mit 100.000 Schilling Wartungskosten pro Jahr, also etwa zehn Prozent des Anschaffungspreises, rechnen. Jetzt kostet ihn eine solche Anlage etwa 500.000 und die entsprechende Wartung etwa 25.000 Schilling, also fünf Prozent. In diese Richtung haben sich die Relationen verschoben.
FURCHE: Wie sollte jemand vorgehen, der vor einer Investitionsentscheidung steht?
BAUMGARTNER: Es gibt nach wie vor eine große Zahl von Anbietern. Aber es ist klar, daß nur wenige Firmen in Zukunft überleben werden, da der Investitionsbedarf für Forschung und Ent-
wicklung enorm wächst. Auch Unisys hat da ein entsprechend klares Ziel. Wir wollen Anfang der neunziger Jahre ein 20-Milli-arden-Dollar-Unternehmen sein. Das soll durch zwei Aktivitäten erreicht werden; durch einen entsprechenden Umsatzzuwachs und durch weitere Aufkäufe von Unternehmen. Nur bei großen Firmen kann man sicher sein, daß es sie auch in den nächsten Jahren noch gibt.
FURCHE: Firmen klagen noch immer über Benutzerfeindlichkeit bei der Bedienung von Computern. Warum bietet man nicht als Hilfe Stellung eine Art,Dienstleistung sprogramm von A bis Z“ an?
BAUMGARTNER: Die wesentlichsten Faktoren in einem Unternehmen sind die Fähigkeiten und
Kenntnisse aller Mitarbeiter. Diesen entsprechend ist ein Betrieb mehr oder weniger erfolgreich. Würde man nun die Mitarbeiter zwingen, ein vorgefertigtes Paket - das auch die Konkurrenz verwendet — zu benutzen, dann gäbe es keine Unterscheidungsmerkmale mehr. Daher ist es sinnvoller, ein Softwarepaket auf die spezifischen Bedürfnisse zuschneiden zu lassen. Das kostet zwar mehr, aber letztlich werden dadurch nicht alle Unternehmen über einen Kamm geschoren. Wer hier Geld spart, schränkt letztlich seine Wettbewerbsfähigkeit ein.
FURCHE: Werden die Computerfirmen auch ihre Ostgeschäfte neu ordnen?
BAUMGARTNER: Bei den Ostblockstaaten ist zwar nach wie vor der Bedarf nach Computeranlagen da, aber es fehlt an Devisen beziehungsweise dürfen bestimmte Technologien nicht exportiert werden. Ob sich die derzeitige Verbesserung der Ost-West-Beziehungen durch den Abzug der Russen aus Afghanistan und den Washingtoner Vertrag1 auf die Wirtschaftsbeziehungen durchschlägt, ist noch offen. Für die Computerbranche kurzfristig wohl eher nicht erwartbar. Wir rechnen trotz Gorbatschow jedenfalls nicht mit blühenden Ostblock-Geschäften.
Das Gespräch führte Elfi Thiemer.
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