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Dank an Milo Dor

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Milo Dor, unter Österreichs Schriftstellern der ewig junge, feiert dieser Tage seinen 65. Geburtstag. Das macht wehmütig, gibt aber auch Gelegenheit, für Werk und Wirkung zu danken.

Seine subtilen Romane und Erzählungen führen unmittelbar in den brennenden Mittelpunkt der Zeitgeschichte, stellen die Frage nach Freiheit und Verantwortung. Die Trilogie ,J)ie Rajkow-Saga“ zeichnet ein breites, in die Tiefe der Seele leuchtendes Panorama mitteleuropäischen Schicksals, das längst vergriffene Meisterwerk „SaJ.to mortale“ zeigt den einzelnen in seiner Auseinandersetzung mit der Diktatur. Der humanistischen Botschaft seines literarischen Werkes entsprechend suchen Milo Dors Filme das menschlich Verbindende über Zeiten und Grenzen hinweg.

Daß er für die Verbesserung der fürwahr düsteren sozialen Lage der Schriftsteller unendlich viel Zeit und Mühe opfert, paßt in das Bild dieses starken und sanften Charakters. Er hat die Interessengemeinschaft österreichischer Autoren aufgebaut, ist Vizepräsident des PEN-Clubs, hilft jungen Literaten. Als Ubersetzer und Vermittler ist er die lebendige Brücke zwischen der serbokroatischen und der deutschsprachigen Literatur.

Unsere Kultur hat diesem in Budapest geborenen, in Serbien aufgewachsenen Österreicher viel zu verdanken: neben dem menschlichen Beispiel redlicher Opferbereitschaft vor allem ein literarisches Werk von bleibender Gültigkeit und in die Zukunft weisender Bedeutung.

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