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Das Grabtuch

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In zwei großen Abschnitten suchen die Autoren dieses Bandes das Turiner Grabtuch als authentisches Leichentuch Jesu zu erweisen. Die naturwissenschaftlichen Analysen (Textilbefund, Medizinische Untersuchung et cetera) liefern die Argumente, das Turiner Grabtuch nicht als später entstandenes Kunstwerk, sondern als Leichentuch aus der Zeit Jesu zu qualifizieren. Daß es das Leichentuch Jesu sei, wird durch Vergleich des Tuches mit den Passionsberichten zu untermauern versucht.

Der pointiert affirmativen Darstellungsweise wird man sich in diesem Teil nicht anschließen können. Daß das Turiner Grabtuch über tausend Jahre verschollen war, wird durch die Vergessens- und Unwissenheitshypothese erklärt, das Turiner Grabtuch als Vorbild für die abendländischen Christusbilder wird zum wesentlichen Argument erhoben. Entsprechend der einseitigen Darstellungsweise wird zustimmende Literatur als „ausführlich und gut informierend“ beurteilt, ablehnende Stellungnahmen als „überholt“, „tendenziös oder nur wenig informiert“ abqualifiziert.

Problematisch bleibt auch die rein historische Betrachtungsweise biblischer Angaben sowie die völlige Negierung der von Literatur- und Bibelwissenschaft erarbeiteten hermeneutischen Grundregeln zum Umgang mit Texten.

DAS TURINER GRABTUCH UND DAS CHRISTUSBILD. Von Werner Bulst und Heinrich Pfeiffer. Verlag Josef Knecht, Frankfurt 1987. 188 Seiten, 127 Abb., geb., öS 375,-.

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