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Das Schöpferische in der Kirche

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20 Jahre nach dem Tod Otto Mauers sind zwei Werke erschienen, von denen eines den Kunstkenner, das andere den Kirchenmann vorstellen.

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20 Jahre nach dem Tod Otto Mauers sind zwei Werke erschienen, von denen eines den Kunstkenner, das andere den Kirchenmann vorstellen.

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Bloß restriktives, prohibitives Verhalten der Kirche auf dem Sektor Kunst ist Zeichen von Geistlosigkeit und des Ersterbens schöpferischer Autriebe”, sagte Otto Mauer zum Thema „Kirchliche Kunstpolitik” 1973, in seinem Todesjahr. Das klingt heute, 20 Jahre später, aktueller denn je.

Daß nun dieser und viele andere Sätze auch gesammelt nachzulesen sind, ist einem von Günter Rombold herausgegebenen Band zu verdanken. In ihm sind erstmals Mauers Reden zu Grundfragen der Kunst publiziert und der Kunstanspruch des Künstlers und des Rezipienten werden in gewohnter Brillanz theologisch-kulturphilosophisch durchleuchtet.

Mauer, „Animator der österreichischen Kunst der Nachkriegszeit” tritt ebenso gegen die ideologische Reglementierung der Kunst ein wie er das Recht der Gesellschaft bejaht, sich gegen Auswüchse zur Wehr zu setzen. Von der Gefahr des Kunstmißbrauchs zur Daseins-Behüb-schung ist die Rede wie von den Künstlern als „neuen Propheten”.

Künstlerporträts, von James Ensor über Alfred Kubin bis Joseph Beuys zeigen, daß Mauers Zugang zur modernen Kunst keineswegs nur intellektuell, sondern höchst persönlich und erlebnisbezogen war.

Eine Auswahl seiner theologischer Reden hat Werner Reiss herausgegeben und ins zeitgeschichtliche Umfeld eingeordnet. Darin finden sich Abschnitte aus den beiden einzigen Büchern Mauers („Auferstandene, 1935; „Das verborgene Antlitz, 1936), Predigten, Rundfunkreden, Vorträge und Zeitschriftenartikel, die das breite Spektrum seines Denkens unterstreichen.

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