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Deformationen

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Oswald Tschirtner gehört zu den Künstlern aus Gugging, die unter therapeutischer Anregung arbeiten -ohne äußeren Anstoß würde Tschirtner wohl nicht malen. Dennoch ist sein Stil eigenständig: Die Erscheinungen der Deformation, Disproportion, Dislokation, Verdrehung und Verzerrung gehört ebenso zu seinen Stilelementen wie die Neigung, die einzelnen Figuren gewaltig in die Länge zu ziehen.

In den in der Wiener Galerie Cho-bot präsentierten Bildern und Zeichnungen hat Tschirtner die Grenze zur Karikatur überschritten: Mit wenigen Strichen zeigt er eine Mutter, die Mundwinkel weit heruntergezogen, die sich in den Kinderwagen beugt: Entlarvender kann das Gluckhennen-Verhalten gar nicht gezeichnet werden. Auch die Beziehung zwischen Arzt und Patienten vermag er mit wenigen Strichen zu charakterisieren. Der „halluzinatorische Stil" Tschirt-ners (Leo Navratil) erreicht bisweilen eine verblüffende Schärfe. (Bis 22. Februar)

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