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Denken an der Grenze

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Alfred Racek, geboren 1949, ist in weiteren Kreisen bekannt geworden als Sekretär des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien. Daß dieser Mann ein strenger Denker, ein Philosoph von Rang ist, dokumentiert das vorliegende Werk,

das sich, sehr bescheiden, als „Entwurf“ deklariert.

„Ein Zeichen der Zeit ist das Erwachen eines vielfältigen Grenzbewußtseins“, so lautet der erste Satz des Alfred Racek. Der Mensch ist das grenzüberschreitende Wesen. Die Vernunft als Grenze. Das Ringen der Philosophen um Grenzbestimmung. Racek konfrontiert Kant, Hegel, scholastische Denker, wie den großen Duns Scotus, Platon und Philosophen unseres Jahrhunderts.

Seine Motive bezieht er aus der Not, aus den Nöten der Gegenwart. Philosophie der Grenze vermag die Verfehlungen aufzuzeigen, die in allen totalitären Ideologien arbeiten. Und dies, darüber hinaus: der Mensch kann seine Grenzen nicht „aus eigenem … übersteigen“.

Würde des Menschen: Seine Grenzen anzuerkennen. „Keine Grenz-Erfahrung vermag zu befreien aus der unausweichlichen Verstrickung in Schuld und der Endgültigkeit des Todes“.

Wer das nicht anerkennt, wird Mörder, Selbstmörder. Racek verwendet diese Worte nicht, spricht ihre furchtbare Realität aber an.

PHILOSOPHIE DER GRENZE. Ein Entwurf von Alfred Racek. Herder-Verlag, Freiburg — Wien 1983. 168 Seiten, kart, öS 218,80.

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