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Der andere Haydn

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Zwar nur „am Rande" der Salz­burger Festspiele angesiedelt, bilde­te die Gedenkfeier an dem am 10. August 1806 verstorbenen Johann Michael Haydn den fünf Jahre jün­geren Bruder des weit mehr bekann­ten Komponisten Joseph Haydn, in der Stiftskirche St. Peter eine Wei­hestunde.

In dieser Kirche hatte Michael Haydn, wie der „Hausherr", Erz- abt Franz Bachler OSB, in seiner Begrüßung betonte, 44 Jahre ge­wirkt, ausübender und schöpferi­scher Künstler zugleich, der eine große Zahl sakraler, aber auch pro­faner Kompositionen hinterlassen hat. Zu Lebzeiten war er bis Spani­en und Schweden bekannt, erhielt von dort her Kompositionsaufträge, wurde weltweit aufgeführt. . .

Mit Beginn unseres Jahrhunderts aber wurde es still um den Meister, der zu Unrecht im Schatten seines älteren Bruders und auch von Wolf­gang Amadeus Mozart stand, ob­wohl dieser für Johann Michael Haydn große Verehrung bekundete.

Schon im Urteil seiner Zeitge­nossen, vor allem des St. Peter Ab­tes Dominikus Hagenauer, das des­sen später Nachfolger Erzabt Bach­ler zitierte, kommt die Hochschät­zung für einen Mann zutage, der „ein äußerst berühmter Konzert­meister, ein würdiger Bruder des Esterhazy-Kapellmeisters war und besondere Verdienste für die Kirche gesammelt hat, im wahren Kirchen­stil erstaunlich viel komponiert hat und weit und breit berühmt gewor­den ist."

Zum 175. Todestag konnte übri­gens auch eine Schallplattenkasset­te mit sechs von den insgesamt 50 Symphonien des Meisters, aufge­nommen vom Rias-Orchester Berlin unter Leitung des aus Salzburg stammenden Dirigenten Dr. Gustav Kuhn, fertiggestellt werden.

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