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Der Druck auf Serben darf nicht nachlassen

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Es ist müßig, darüber nachzudenken, ob die Serben-Partie Milosevie-Seselj-Kara-dzic der Welt wieder einmal ein ausgeklügeltes Schauspiel von Druckausübung und (scheinbarem?) Nachgeben geboten hat. Wichtig ist, was die Unterschrift Radovan Karadzics unter den Vance-Owen-Plan in Athen wirklich für Bosnien bedeutet.

Jetzt geht es erstens um ein Schweigen der Waffen (das Serbenparlament in Pale muß erst zustimmen!), zweitens darum, wie weit Belgrad auch künftig bereit ist, die Tschetniks in Bosnien logistisch und materiell zu stützen. An ein Lockern der Sanktionen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt nicht zu denken.

Drittens: sollten die Waffen schweigen, wird man sich an den UNO-Intentionen, noch einmal formuliert in der Resolution 820 (vom 17. April), nicht vorbeischwindeln dürfen: es geht um einen dauerhaften Frieden, dem alle Parteien zustimmen müssen, um die Souveränität und politische Unabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas und um die Rückkehr aller Vertriebenen in ihre angestammten Wohnorte.

Viertens: Was tut die Welt, wenn der Krieg weitergeführt wird? Europa und USA haben diesbezüglich keine gemeinsame Option.

Wird sich in Bosnien also wiederholen, was in Kroatien geschehen ist? Dann werden UNO-Trappen bloß die von Serben eroberten Gebiete absichern - entgegen allen Grundüberzeugungen der UN.

Der Druck auf Serbien darf nicht nachlassen, sonst ist in kurzer Zeit auch die kleinste Hoffnung zunichte. Aber gibt's überhaupt noch Hoffnung für Bosnien, wie wir es bisher kannten?

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