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Der EWR ist kein Umweg nach Brüssel
(kuz)-Es wäre zwar keine Katastrophe, aber doch eine verpaßte Chance für Österreich, würden die Verhandlungen über die Gründung des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) scheitern.' Davon ist der steirische Wirtschaftsbunddirektor Benno Rupp überzeugt.
(kuz)-Es wäre zwar keine Katastrophe, aber doch eine verpaßte Chance für Österreich, würden die Verhandlungen über die Gründung des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) scheitern.' Davon ist der steirische Wirtschaftsbunddirektor Benno Rupp überzeugt.
Österreich habe zwar gegenüber den übrigen EFT A-Ländern den Vorteil, den direkten Beitritt zur EG anzustreben, doch bis zur Aufnahme in die Gemeinschaft werde es noch einige Jahre dauern. Deshalb sei der EWR ein nicht zu unterschätzender positiver Zwischenschritt. ..Dieser Probegalopp könnte unseren Unternehmen dann genau jenen VorsprUng bringen, den sie nach dem vollzogenen Beitritt zur EG dringend brauchen", stellt Rupp fest.
Die von verschiedenen Seiten gegen den EWR angemeldeten Bedenken seien zwar teilweise nicht on der Hand zu weisen, aber: „Österreich kann es sich nicht leisten, im gesamteuropäischen Konzert nicht mitzuspielen. Zumal ich davon überzeugt bin, daß unsere Wirtschaftstreibenden potent, innovativ und flexibel genug sind, auch gegen härteste Konkurrenz bestehen zu können."
Rupp weiter: „Wenn wir uns darüber einig sind, daß Österreich um einen Beitritt zur EG nicht herumkommt, dann wäre es wirklich unverständlich, wenn wir um den ,Vorhof zur EG' - den EWR - einen Bogen machen sollten."
Der EWR-Vertrag bringe der Wirtschaft zahlreiche Vorteile: Freizügigkeit der Niederlassung von Selbständigen und Unselbständigen. Freizügigkeit des Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs, fast vollständige Beseitigung aller technischen Handelshemmnisse, gleiche Normen und Standards, Übernahme der Wettbewerbsregeln und Teilnahme an den Forschungs- und Entwicklungsprogrammen der EG.
Österreichs Unternehmer erhielten damit die Möglichkeit, an den riesigen öffentlichen Aul-tragsvolumen der EG-Staaten mit-zunaschen.
Man müsse jedoch darauf bestehen, daß gewisse Randbedingungen - dazu gehöre neben den Problemen der Landwirtschaft auch eine vernünftige Regelung der Frage des Transitverkehrs -vorder Unterzeichnungeines Vertrages geklärt werden müßten.
„Österreichs Weg über den Europäischen Wirtschaftsraum in die EG hat noch einen weiteren, wich-tigen Aspekt: Unsere Brückenfunktion in Richtung Osten, das östliche Mitteleuropa. Dort haben wir die Chance, unsere durch Jahrzehnte mit vielen Risken und hohem finanziellem Einsatz gesammelte Erfahrung in den Aufbau neuer Wirtschaftssysteme zu investieren", meint Rupp.
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