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Der neue...

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Ernst Grissemann ist der neue Hörfunkintendant. Seit 1967 hat er das „Programm ö 3“ gestaltet. Mit einigem Erfolg, wie ihm selbst seine Gegner zugestehen. Zumindest in den ersten fünf, sechs Jahren war „ö 3“ Modell für einen neuen Hörfunk.

Mittlerweile ist „ö 3“ eingerostet. Selbst Generalintendant Gerd Bacher hat offen Kritik geübt. Die „kreative Offenheit“ des Senders ist zur Schablone geworden. Das kann man Grissemann vorwerfen.

Deshalb spricht der neue Intendant auch von weiteren Experimenten: Er will mehr Livesen-

düngen, mehr direkten Kontakt mit den Hörern, mehr Dienstleistungssendungen, mehr Literatur.

Sonderbar sei nur, so munkelt man in der Argentinierstraße, daß sich Grissemanns Kritik und Experimente nur auf „ö 1“ bezögen. Man spricht bereits davon, daß Grissemann den Bereichen Kultur und Wissenschaft Sendezeit wegnehmen wolle.

Grissemann selbst wehrt den Vorwurf ab. Ihm gehe es nicht um eine Beschneidung anderer Programmbereiche, sondern lediglich um eine andere Aufbereitung, „ö 1“ sei zu elitär, zu publikumsfeindlich. Hier wolle er den Hebel ansetzen.

Kommt es zu einer Popularisierung des Hörfunks? Oder stimmen Gerüchte, wonach sich Bacher mit Grissemann einen freundlichen Intendanten ausgesucht habe, um ungestört seinen Einfluß auf den Hörfunk ausüben zu können?

Grissemann dementiert beides. Er will lediglich „ein gutes Programm“.

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