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Der neue Bischof

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„Damit die Sklaven hinterher nicht immer mit den Wasserschüsseln laufen müssen,“ sollte man für Politiker beten, die in Gefahr sind - wie Pilatus -, ihrer Überzeugung untreu zu werden. So lebendig sah der Innsbrucker Religionspädagoge Reinhold Stecher in den Morgenbetrachtungen der Karwoche vor über 15 Jahren die Passion, ebenso lebendig wirkten sie in Buchform unter dem Titel „Begegnung auf Mittelwelle“.

Inzwischen hat der Verlag Tyro-, lia das Buch als „Liebe ohne Widerruf* neu aufgelegt, und der Verfasser ist seit wenigen Wochen Bischof der Diözese Innsbruck.

Bischof Stecher könnte nicht besser vorgestellt werden als durch diese Betrachtungen, diese Denkanstöße, die ihn als Meister der Sprache in seinem pastoralen Engagement zeigen. Er zeichnet in den Randfiguren der Passion, wie etwa Simon von Cyrene, ein Spiegelbild des Durchschnittschristen, mit dem er sich auch selbst identifiziert und deutet die einzelnen Szenen aus der Gegenwart heraus.

„Es gäbe - gemessen an unserer tüchtigen Art, die Weltprobleme zu meistern - für einen Welterlöser zwanzig Stunden vor seinem Tod sicher bedeutendere Dinge zu tun, als schmutzige Füße zu waschen .. .Ich glaube, wir ahnen alle, daß dieser mit der Waschschüssel hantierende Gottessohn eindringlicher predigt, wie wenn er damals vor zehn Mikrophonen einen Vortrag über Autorität gehalten hätte.“

Nur jemand, für den das Evangelium Leben bedeutet, kann so lebendig über das Evangelium predigen und damit gerade der Vorbereitung auf die Passionszeit neue Akzente setzen.

LIEBE OHNE WIDERRUF. Von Reinhold Stecher. Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck- Wien-München. 60 Seiten, öS 98.-

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