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Der Rote

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Man nannte ihn den „Roten“, weil er auf seinen Bildern konstant rote Farbflecke verteilte. Bis es ihm selbst zu langweilig wurde. Heute schwelgt er in Grün und Blau und Orange, mischt manchmal etwas Schwarz bei.

Markus Prachensky, gebürtiger Innsbrucker, zählt in Österreich zu den Pionieren des „Informel“. Das ist jene aus Frankreich kom-

mende Kunstrichtung, die das Spontane, das zufällig Hingekleckste zum Stilprinzip erhob.

Markus Prachensky: er hat Hände wie ein Bildhauer. Gewaltig, kraftvoll. Dichtes, nicht zu bändigendes, graues Haar. Er ist ein stattlicher Mann. Unbekümmert, spontan, herzlich. Deshalb hat er es auch nicht lange in den Bahnen des , Jnformel“ ausgehalten: die programmatische Spontaneität war ihm eine FesseL

Deshalb hat er sich konsolidiert. Das klingt vielleicht paradox: ein kraftstrotzender, sinnlicher Mensch, der sich plötzlich kontrolliert.

Prachensky reist sehr viel. Studiert Landschaften, Städte, liebt Sonnenuntergänge, liebt die Farben des Südens. Von einer Fahrt nach Apulien hat er einen Bilderzyklus mitgebracht: „Puglia Marina“. Das Meer, die Weite der apulischen Hügel, die heiße Sonne Süditaliens, der fast bedrohlich blaue Himmel: Prachensky hat die Eindrücke zu einer Eruption der Farben verdichtet.

(In der Akademie der Bildenden Künste in Wien ist derzeit eine große Prachensky-Retrospektive, zus sehen, die die Hauptwerke des Künstlers von 1953 bis 1978 vorstellt.

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