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Der Ständestaat

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Acht Wochen nach der Selbstausschaltung des österreichischen Nationalrates ließ Bundeskanzler Engelbert Dollfuß am 1. Mai 1933 — vor 50 Jahren — die Wiener Innenstadt von Militär abriegeln, um den traditionellen Maiaufmarsch der Sozialisten zu verhindern.

Am selben Tag kam er in einer Rede vor der christlichen Arbeiterschaft auf eine Idee zurück, die er eine Woche vorher in Innsbruck erstmals vorgetragen hatte: Umgestaltung der Zweiten Kammer des Parlamentes in eine Länder- und Ständekammer, die unmittelbar in die Gesetzgebung in Wirtschaftsfragen eingreifen sollte.

Dollfuß wollte die Ideen der päpstlichen Sozialenzykliken im „Ständestaat“ verwirklichen, dessen Verfassung ein Jahr später, am 1. Mai 1934, verkündet wurde.

Träger dieses Systems sollte die „Vaterländische Front“ sein, als „überparteiliche Zusammenfassung aller regierungstreuen und patriotischen Österreicher“.

Am 20. Mai rief Dollfuß zum Eintritt in die eben gegründete VF auf. Ihre erste Großkundgebung war der Generalappell auf dem Trabrennplatz anläßlich der 250- Jahr-Feiern der Türkenbefreiung am 11. September 1933.

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