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Die Bibel aus jüdischer Sicht

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Ein zutreffenderer Titel dieses Buches wäre: „Mit einem Juden“ — nämlich mit Pinchas Lapide — „die Bibel lesen“. Der Autor bringt wohl rabbinische Erklärungen, trennt sie jedoch meist nicht deutlich von seinen eigenen.

Anliegen Lapides ist es, den Christen das Alte Testament, die hebräische Bibel, näherzubringen. Für christliche Leser besonders wertvoll ist sein Bemühen, Leben und Lehre Jesu, wie sie uns im Neuen Testament überliefert sind, durch Vergleich mit jüdischen Quellen zu erklären, so zum Beispiel die Begründung für die Jerusalem-Wallfahrt des 12jährigen Jesus als Vorbereitung für die Bar Mitzwa, die Zeremonie des religiösen Mündigwerdens der Juden.

Die journalistische Schreibweise des Autors erlaubt dem Leser, sich mit dem rabbinischen Gedankengut ein wenig vertraut zu machen, und Lapide scheut es auch nicht, heiße Eisen anzupak- ken. Er bringt eine Hilfe zum Verständnis der Bücher Hohelied und Kohelet, welch letzteres er irreführender Weise als „Buch der Weisheit“ bezeichnet.

Leider läßt das Buch eine Systematik vermissen und enthält sogar längere Textwiederholungen. MIT EINEM JUDEN DIE BIBEL LESEN. Von Pinchas Lapide. Calwer Verlag, Stuttgart und Kösel Verlag, München 1982. 192 Seiten, kart., öS 150,50.

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