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Die blutende Frau

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Ausgestattet mit fundiertem Wissen nähert sich der Grazer Dozent Peter Trümmer der bei allen Synoptikern überlieferten Heilung einer an Blutungen leidenden Frau. Ohne sich in exegetische Details zu verlieren, beleuchtet er die Perikope vor dem Hintergrund damaliger Vorstellungen von Krankheit und Medizin, von religiösen Reinheitsvorschriften und damit verbundenen sozialen wie sexuellen Tabus. Die ganze Tragweite jener Erkrankung füreine Frau der damaligen Zeit wird spürbar; vom ganzheitlichen biblischen Menschenbild aus jedoch auch ihre weit über den klinischen Tatbestand hinausgehende Heil-werdung in der Begegnung mit Jesus.

Neben den historischen und exegetischen Aspekten sucht Trümmer immer wieder, die Brücke ins Heute zu schlagen und von neueren tiefenpsychologischen Auslegungsmustem her den Text für seine Person relevant werden zu lassen.

Gerade an diesem letzten Punkt des interessant und niveauvoll gehaltenen Buches werden die Schwierigkeiten und das Wagnis spürbar, einen verantwortbaren Bezug zwischen biblischen Texten und einem heutigen Leser zu schaffen.

DIE BLUTENDE FRAU. Wunderheilung im Neuen Testament. Von Peter Trümmer. Verlag Herder, Freiburg 1991. 184 Seiten, öS 218,40.

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