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DIE EINHEIT DER KIRCHE

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(813) Die Kirche ist eins von ihrem Ursprung her: „Höchstes Vorbild und Urbild dieses Geheimnisses ist die Einheit des einzigen Gottes, des Vaters und des Sohnes im Heiligen Geist in der Dreiheit der Personen" (UR 2). Die Kirche ist eine von ihrem Gründer her: Dieser, „der menschgewordene Sohn..., hat durch sein Kreuz alle Menschen mit Gott versöhnt und die Einheit alleren einem Volk und in einem Leib wiederhergestellt" (GS 78, 3). Die Kirche ist eine von ihrer Seele her: „Der Heilige Geist, der in den Gläubigen wohnt und die ganze Kirche erfüllt und leitet, schafft diese wunderbare Gemeinschaft der Gläubigen und verbindet sie in Christus so innig, daß er das Prinzip der Einheit der Kirche ist" (UR 2). Es gehört somit zum Wesen der Kirche, daß sie eins ist.

(817) „In dieser einen und einzigen Kirche Gottes sind schon von den ersten Zeiten an Spaltungen entstanden, die der Apostel aufs schwerste tadelt und verurteilt; in den späteren Jahrhunderten aber sind ausgedehntere Verfeindungen entstanden, und es kam zur Trennung recht großer Gemeinschaften von der vollen Gemeinschaft der katholischen Kirche, oft nicht ohne Schuld der Menschen auf beiden Seiten" (UR 3)...

(818) „Den Menschen jedoch, die jetzt in solchen Gemeinschaften geboren sind und in ihnen den Glauben an

Christus erlangen, darf die Schuld der Trennung nicht zur Last gelegt werden - die katholische Kirche betrachtet sie als Brüder, in Verehrung und Liebe... Sie sind durch den Glauben in der Taufe gerechtfertigt und Christus eingegliedert, darum gebührt ihnen der Ehrenname des Christen, und mit Recht werden sie von den Söhnen der katholischen Kirche als Brüder im Herrn anerkannt" (UR 3).

(843) In den anderen Religionen anerkennt die Kirche deren Suche - noch „in Schatten und Bildern" - nach Gott, der ihnen noch unbekannt, aber doch nahe ist, da er allen Leben, Atem und alles gibt... und „will, daß alle Menschen gerettet werden" (1 Tim 2,4). So betrachtet die Kirche alles, was sich an Wahrem und Gutem in den Religionen finden kann, „als Vorbereitung auf die Frohbotschaft und als Gabe dessen, der jeden Menschen erleuchtet, damit er schließlich das Leben habe" (LG 16).

844 In ihrem religiösen Verhalten jedoch zeigen die Menschen auch Grenzen und Irrtümer, die das Bild Gottes in ihnen entstellen: „Vom Bösen getäuscht, wurden freilich die Menschen oft eitel in ihren Gedanken, vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge und dienten der Schöpfung mehr als dem Schöpfer... oder sind, ohne Gott in dieser Welt lebend und sterbend, der äußersten Verzweiflung ausgesetzt" (LG 16).

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