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Die erste Ukraine

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In der k.u.k. Monarchie wurden sie „Ruthenen” genannt, im Zarenreich „Kleinrussen”. Ihr Land, ostwärts der Karpaten, beiderseits des Dnjepr, fast bis zum Don und zur Krim im Süden, wurde von Mongolen und Tataren verwüstet, von Russen, Litauern, Polen, Türken, Österreichern und Deutschen besetzt und fand erstmals 1918 zur nationalen Eigenständigkeit: die Ukraine.

Unmittelbar nach der bolschewistischen Oktoberrevolution proklamierte der Ukrainische Volksrat im November 1917 die Ukrainische Volksrepublik im Verband einer russischen Föderation. Von den Mittelmächten ermutigt, wurde am 22. Jänner 1918 - vor 75 Jahren - die unabhängige Ukrainische Volksrepublik ausgerufen.

Der Friedensvertrag mit der Ukraine am 7. Februar war der erste des Weltkriegs. Er anerkannte den ukrainischen Staat - auf dem Territorium des Zarenreichs, dessen antirevolutionäre Generäle ebenso danach trachteten, den Status quo ante wiederherzustellen, wie die Bolschewiken bemüht waren, die Kornkammer des Zarenreichs in die Hand zu bekommen.

Der Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie ließ im alten Galizien und Wolhynien eine „Westukrainische Volksrepublik” entstehen, die sich mit der östlichen vereinigte -und von den Polen besetzt wurde. Schließlich endete die ukrainische Unabhängigkeit 1922, als die Ukrai-nische Sowjetrepublik in der UdSSR aufging. Die polnisch besetzten Gebiete wurden 1939, die Karpato Ukraine 1945 eingegliedert.

Der Zerfall der Sowjetunion hat der Ukraine eine neue Unabhängigkeit gebracht, ihre Grenzprobleme gegenüber Rußland, Polen und Moldawien bergen nach wie vor Konfliktstoff.

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