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Die FURCHE stellt vor...

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Vor vier Jahren gab es Alarm: Die Kuraufenthalte in Österreich verzeichneten Rückgänge bis 4,7 Prozent. Aber jetzt geht es wieder aufwärts.

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Vor vier Jahren gab es Alarm: Die Kuraufenthalte in Österreich verzeichneten Rückgänge bis 4,7 Prozent. Aber jetzt geht es wieder aufwärts.

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Die Gesundheitswelle rollt wieder und die Kurorte und-bäder verzeichnen einen Andrang wie nie zuvor. Und mancher Spreu mischt sich unter den Weizen und möchte an der Gesundheit mitverdienen. Deshalb stellt die FURCHE ab heute „seriöse" Kurbäder vor. Wir beginnen in Wien, mit dem Kurbad Oberlaa.

„Eintausendsechshundert Patienten kommen täglich zu uns“, freut sich Ing. Giurea, Öffentlichkeitsreferent des Kur- und Heilbades Oberlaa über den meßbaren Erfolg.

„Die Wartezeiten sind trotzdem gering - nur drei Monate. Manche müßten überhaupt nicht warten, die meisten wollen aber die frequentier- testen Zeiten", fügt er hinzu.

Im Kampf gegen rheumatische Erkrankungen. Denn der ist das Hauptgewicht der Oberlaaer Schwefeltherme. Diese sprudelt mit 32 Litern in der Sekunde und einer Temperatur von 54 Grad Celsius, mit der Zusammensetzung einer Natrium- Calcium-Sulfat und Chlorit-Therme.

Somit besitzt das im Februar 1974 eröffnete Kurzentrum ungewöhnlich günstige Voraussetzungen: eine der stärksten österreichischen Schwefelthermalquellen und die beste medizinische Betreuung durch Fachärzte des dortigen Ludwlg-Boltz- mann-lnstitutes für Rheumatologie und Balneologie.

Durch eine Badekur, begünstigt durch die klimatischen Verhältnisse auf dem Südhang des Laaer Berges, basierend auf der speziellen Heilwirkung des Thermalschwefelwassers unter Berücksichtigung der Krankheitserscheinungen, werden Heilerfolge mit hohem Wirkungsgrad bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (auch Bechterewsche Krankheit, psoriatische Arthritis, chronische Gichtarthropathie); Abnützungs- und Alterserscheinungen des Bewegungsapparates (Arthrosen, Spondylosen,

Bandscheibenschäden, Ischias, Nervenwurzelschmerzen, Nacken- Schulter-Schmerz); Weichteilrheuma, Nachbehandlung von Knochenbrüchen, Sportverletzungen, Bandscheibenoperationen, periphere Kreislaufstörungen und vegetative Dystonien erzielt.

Neuralgien, wie auch Behandlungen dęs Zahnhalteapparates und der Mundhöhlenparodentose - übrigens eine Krankheitserscheinung unserer Zeit - ergänzen die Liste der heilsamen Behandlungen.

Gewiß ist eine solche Kur kein Wundermittel - Rheuma ist nicht heilbar - aber sie hilft die schmerzhaften Begleitumstände mildern, und dient der präventiven Medizin.

Oberlaa ist ein gelungenes Experiment. Ist es doch ungewöhnlich, wenn sich ein Kurbad in der Peri pherie einer Großstadt befindet. Doch die Vorteile sind mehrere.

Durch den Anschluß an das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt Wien kann der Kurgast alle Vorteile der Stadt konsumieren, sei es das musikalische oder sonstige kulturelle Angebot, und raschest wieder in sein Kurzentrum zurückkehren. Der nächste Vorteil ist schwerwiegender. Mußte der Kursuchende früher die Stadt für einen längeren Zeitraum verlassen, Ist es ihm nun möglich, mittels Pkw oder öffentlicher Verkehrsmittel während oder nach der Arbeitszeit seine Bäder und Behandlungen zu konsumieren. Und das mit geringstem Zeitaufwand bei optimaler Betreuung.

Das beweist auch die hohe Patientenfrequenz pro Tag. Bei ca. 1600 Patienten täglich werden 3200 Behandlungen in Form von Bädern und Massagen vorgenommen. 95 Prozent aller Patienten kommen auf Krankenschein, wobei die Kasse die Kosten voll übernimmt.

Nicht übernommen werden die Kosten des Thermalschwimmbades. Dieses ist öffentlich zugänglich und umfaßt 1200 m2 Badefläche mit Kaskaden, 54 Massagedüsen, acht Wasser- und Luftsprudel und Unterwasserscheinwerfer mit Farbenspiel. Die Mineralwassertemperatur wird nach dem Wetter geregelt und beträgt, je nach Jahreszeit, 28 bis 36 Grad.

In einem Sprudelpavillon mit drei Becken werden durch Hunderte Düsen Luft eingepumpt und dadurch entsteht eine angenehme Wasserturbulenz. Diese fördert die Blutzirkulation. Zusätzlich gibt es zwei Saunakammern mit Kaltwasserbek- ken, einen Saunahof mit Warmwasserbecken, Ruheräume, 5000 m2 Liegewiese, Sonnenbäder usw.

Besonders hervorzuheben sind zwei Eukalyptusstuben: In einer Raumtemperatur von 50 Grad Celsius wird Eukalyptusöl verdampft, welches zur Pflege und Regeneration der Atmungsorgane dient. Diese Eukalyptusstuben sind einmalig in Österreich und daß sie besonders für Raucher geeignet sind, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben werden.

Hervorzuheben sind allerdings die Preise: Zwei Stunden Thermalbad inklusive der Benützung von Liegewiese, Sonnenbäder, Sauna, Eukalyptusstuben, Fitneß- und Ruheräume 70 Schilling, bei vierstündiger Benützung das Doppelte.

Auch die angeschlossene Kurpension läßt sich sehen. Alle Zimmer sind mit Dusche, WC, Selbstwähltelefon, Kühlschrank und Minibar ausgestattet. Zusätzlich befinden sich auf jedem Zimmer ein Radio und ein Farbfernsehgerät.

Das alles in der reizvollen Umgebung der ehemaligen WIG, der Internationalen Gartenschau, mit über einer Million m2 Grünfläche und erholsamen Spazierwegen.

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