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Die Republik der Mönche

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Hinter dem Ort Ouranoupolis auf der Halbinsel Chalkidiki führt ein schlechter Karrenweg noch bis zur Mauer. Dort verkündet ein Schild in zwei Sprachen: Eintritt für Frauen und Fahrzeuge verboten.

Hinter der Mauer liegt der Heilige Berg, die Mönchsrepublik Athos, autonome Gemeinschaft griechischer und russischer Mönche in zwanzig orthodoxen Klöstern, seit elfhundert Jahren Zuflucht vor der Welt.

Erich Feigl ist 25 Jahre lang der Geschichte, der Tradition, dem Leben der Athosmönche nachgegangen. Er konnte bisher unveröffentlichte Dokumente ebenso auswerten wie die mündliche Überlieferung der Mönche.

Er berichtet über die Gegensätze, die auf Athos so hart aufeinanderprallen wie an wenigen Orten sonst auf der Welt. „Gläubige Toleranz steht neben Zelotismus, Asketentum neben Weltverfal- lenheit, Herzensfrömmigkeit neben Heuchlertum“, schreibt der Autor.

Er schildert die vielfachen politisch-kriegerischen Verwicklungen der Athosmönche mit ihrer Umwelt, wobei die gute Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzungstruppen des Zweiten Weltkriegs und der bisher völlig unbekannte Brief an Hitler eine besondere Rolle spielen. Hierin baten die Mönche den „Führer“, die Schutzherrschaft über den Athos auszuüben.

ATHOS. Vorhölle zum Paradies. Von Erich Feigl. Paul Zsolnay-Verlag, Wien 1982. 191 Seiten mit 300 Abb., Ln., öS 480,—.

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