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Die Theologie und das Lehramt

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Die „Instruktion über die kirchliche Berufung des Theologen" der römischen Glaubenskongregation aus dem Jahr 1990 löste unter den Betroffenen starkes Echo aus, blieb einem breiteren Publikum jedoch fast unbekannt. Der vorliegende Band bietet den Text der Instruktion sowie Analysen derselben durch international renommierte Theologen.

Die Kritikpunkte sind Legion und die Ablehnung einhellig. Das von Angst und Zorn über die sogenannte „Kölner Erklärung" diktierte Schreiben aus Rom wird als ein weiterer Schritt der Einschränkung der theologischen Forschung beurteilt und besonders die vorkonziliare Einengung wichtiger Begriffe, wie Lehramt, Kirche und so weiter angeprangert. Die Annäherung zeitgebundener, dem Irrtum ausgesetzter lehramtlicher Aussagen an definierte Glaubenswahrheiten wird als höchst bedenklich kritisiert.

Die von den Bischöfen Walter Kasper und Josef Ratzinger verweigerte Druckerlaubnis ihrer Stellungnahmen zur neuen Instruktion im vorliegenden Band wird man mit den Herausgebern bedauern. Hier wird einmal mehr deutlich, daß das Dokument seinem eigentlichen Ziel, nämlich den Dialog zwischen Lehramt und Theologie zu fördern, kaum dienlich scheint. Welchem Zweck es dann aber dient, fragen sich nicht nur die Autoren des Sammelbandes besorgt.

Für an Kirchenfragen Interessierte ein lesenswertes Zeitzeugnis.

STREITGESPRÄCH UM THEOLOGIE UND LEHRAMT. Herausgegeben von Peter Hüner-mann und Dietmar Mieth. Verlag J. Knecht, Frankfurt 1991. 242 Seiten, öS 218,40.

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