7051309-1991_02_01.jpg
Digital In Arbeit

Die USA haben sich auf Krieg eingestellt

Werbung
Werbung
Werbung

In fünf Tagen läuft das UNO-Ultimatum an den Irak, seine Truppen bedingungslos aus Kuweit abzuziehen, andernfalls dies auch mit Gewalt erzwungen werden darf, ab. Am Mittwoch unternahmen US-Außenminister James Baker und sein irakischer Kollege Tarik Aziz in Genf einen letzten Friedensversuch. Zu Redaktionsschluß stand das Ergebnis noch nicht fest.

Im FURCHE-Dossier „Pulverfaß Golf" (Seiten 9 bis 11) vertritt der Schweizer Sicherheitsexperte Curt Gasteyger die Auffassung, daß es

ein Arrangement mit dem Diktator Saddam Hussein „fünf Minuten vor Mitternacht" doch noch geben könnte. Er setzt auf 70:30 gegen einen Golfkrieg (siehe auch Seite 2).

Für die USA stellt sich immer deutlicher die Frage, ob es genügt, Saddam Hussein zum Rückzug aus Kuweit zu bewegen oder ob in einem Krieg nicht auch die Militärmacht Iraks zerstört werden müsse, um die arabische Welt von einer dauernden Bedrohung zu befreien. Internationale Sicherheitsexperten vertreten unter der Hand die Mei-

nung, daß es am besten (gewesen) wäre, Saddam durch Geheimdienstleute liquidieren zu lassen.

Ahnlich äußerten sich dieser Tage auch 21 Gruppen der im Ausland befindlichen irakischen Opposition - darunter der frühere Stellvertretende Stabschef der irakischen Armee, General Hassan al-Nakib, und Kurden-Führer JalalTalabani, aber auch der radikale Moslemführer Ajatollah Taki al-Mudarrisi - bei einem Treffen in Beirut: „Ob Krieg oder Frieden - Saddam muß beseitigt werden, und er weiß das."

Das Pentagon hat mittlerweile „Pressevorschriften" für die Kriegsberichterstattung erlassen. Interviews und Fotos mit und von verwundeten Soldaten sind nur in Gegenwart einer Militäreskorte, mit Zustimmung von Arzt und Patienten und des zuständigen Kommandeurs erlaubt. Die „audiovisuelle Vermittlung" von Personen im Todeskampf ist ebensowenig gestattet wie Bilder von Soldaten mit entstellenden Verwundungen oder nach plastischen Operationen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung