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Aktives Familienapostolat

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Auch die Strukturen der Laienorganisationen müssen sich mehr als bisher den Ehe- und Elternpaaren als solchen öffnen und ihrer Vergemeinschaftung Raum geben. Jüngere Paare wollen weder von ihren eigenen Müttern und Vätern, hoch Von ihren Organisationen „betreut“ werden. Sie wollen und sollen ihre Anliegen selbst wahrnehmen, auch in eigenen Gruppen und Organisationen. Die Bischöfe rufen sie seit Jahr und Tag in den für sie geschaffenen Familienverfoandfc der nach seinen Gründungsurkunden und nach den Worten des' Oberhirten nicht nur politische Aufgaben hat, sondern das gesamte der Fami-liendinge zu hüten und auch zu pflegen hat. Er soll und will dafür mit anderen Gruppen zusammenarbeiten.

Der katholische Familienverband ist von Anfang an so gebaut, daß er die vier Eigenschaften, die das Konzil für eine KA-Gruppe vorschreibt, in sich verwirklicht und deswegen schon Katholische Aktion im Sinne des Konzils ist. Die Aktivitäten des KFÖ widersprechen in keiner Weise den Richtlinien „Katholische Aktion und Politik“, die sich die KA selbst gesetzt hat. Daß er konkreter zum sozialen Alltag Stellung bezieht, ist notwendig und empfiehlt ihn. Im übrigen tun das auch andere Gruppen der KA, wie etwa die Katholische Arbeiterbewegung.

Ohne diesen familiengemäßen Ausbau der KA, durch den nichts Neues gegründet wird, nur eben Familienwerk-Familienverband, die schon bestehen, als eine Gliederung der KA angenommen und damit erst ganz ernst genommen wird, fällt die KA in der Mitte auseinander, wachsen die jungen Paare nicht in die KA hinein, weil sie in ihr keiner organisatorischen Ort finden. Dadurch schädigt sich die KA selbsl und sie verhindert zugleich den rechten Ausbau des Familienverbandes gerade für diese mittleren Altersgruppen. An Ende ist die Famüie die Geschädigte, weil sie als junge Familie isoliert bleibt, sich dann auch für später leicht verschließt und damit alle ihre öffentlichen Anliegen unvertreten bleiben. Der Familienarbeit fehlen dann weithin auch die herangebildeten Aktivisten für jene zahlreichen Aktivitäten, die heute für die ganze Breite der Familienanliegen notwendig sind.

Kardinal Dr. König hat das zum letzten Kana-Tag so formuliert:

„Die Pfarrseelsorge soll in besonderer Weise der Familie zugeordnet sein. Auch dies unterstreicht die Notwendigkeit des pastoralen Hausbesuches. Kinderseelsorge wird immer auch Familienseelsorge einschließen müssen.

Es wird sich nicht vermeiden lassen, einmal neu zu überlegen, welchen Platz besonders die jüngeren Familien in der Katholischen Aktion einnehmen können. Die bisherige Form, wie Katholische Aktion und Katholischer Familienverband nebeneinander arbeiten, ist nicht befriedigend. Auch für den inneren Zusammenhang der Katholischen Jugend und der Katholischen Aktion der Erwachsenen ist ein Hand-in-Hand-Arbeiten mit der FamiMenbewegung als Gliederung zu empfehlen. Sonst werden wir immer die Schwierigkeit haben mit der Überführung der Jugend zu den Erwachsenen. Diese Schwierigkeit macht uns seit 20 Jahren viel zu schaffen. Das nächste lebenbewegende Anliegen der heiratsfähigen Jugend ist auf Ehe und Familie gerichtet und daraus erwächst die Schwierigkeit beim Nachwuchs der Männer- und Frauenbewegung.“

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