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Das Problem der Weltarmut
Aufgrund des Unbehagens vieler Entwicklungsländer in bezug auf das Potential der im UNO-System tätigen Sonderorganisationen im Bereich der landwirtschaftlichen Entwicklung und damit der Hebung des extrem niedrigen Lebensstandards Hunderter Millionen Menschen in den ärmsten Ländern kam es 1977 zur Gründung von IFAD (Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung) mit Sitz in Rom, wo sich auch das Hauptquartier der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation), beide im Rahmen des UNO-Systems tätig, befindet. Mitglieder des neuen Fonds können Staaten werden, welche die Finanzierung des IFAD-Pro-grammes sicherzustellen in der Lage sind.
Die seitdem geförderten Projekte sind in erster Linie in Afrika südlich der Sahara zu finden, wo die größte Konzentration von Armut und Unterentwicklung zu finden ist. Verliehen werden Kredite zu nicht-kommerziellen Redingungen und zudem nicht-rückzahlbare Zuschüsse. Daneben leistet die Organisation auch technische Hilfe. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat schon vor Jahren beschlossen, daß die sogenannten entwickelten Länder auf Grundlage der Freiwilligkeit jährlich 0,7 Prozent ihres Bruttosozialproduktes (BSP) zwecks Finanzierung von Entwicklungsvorhaben ausgeben sollten. Dieser Prozentsatz wurde nur von ganz wenigen Ländern erreicht.
1994 war die offizielle internationale Entwicklungshilfe sogar auf magere 0,24 Prozent des BSP gesunken; das Rekordjahr war 1984 mit 0,36 Prozent gewesen (Österreich 1994: 0,33 Prozent). 1994 wurde insgesamt eine Summe von 58 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt.
Es ist klar, daß auf diese Art und Weise von einer umfassenden und erfolgversprechenden Aktion zur Lösung der beklemmenden Frage der
Bekämpfung von Armut und Hunger, unter denen mehr als eine Milliarde Menschen zu leiden hat, nur bedingt die Rede sein kann.
Daß man dennoch beharrlich immer wieder auf dieses Thema zurückkommen muß, steht deshalb außer Frage. IFAD hat zu diesem Zweck eine Konferenz in Brüssel im Zeitraum vom 20. bis 21. November dieses Jahres einberufen, auf der über das genannte l'hema diskutiert wird. Die Furche wird über dieses wichtige Ereignis ausführlich berichten.
Eingeladen sind die Regierungen der Geberländer und der Regierungen, welche Hilfe erhalten, die verschiedenen UNO-Organisationen, die EU, die Medien, Parlamentarier sowie die zahllosen Nichtregierungsorganisationen des Nordens und des Südens (NGOs), deren Rolle von zunehmender Bedeutung ist.
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