Lobautunnel: Ein Bürgerrat als mögliche Lösung

19451960198020002020

Beim Streit um den Bau der Wiener Nordostumfahrung samt Lobautunnel sind die Positionen festgefahren. Warum ein Bürgerrat bei solchen Konflikten einen Ausweg bieten könnte. Ein Gastkommentar.

19451960198020002020

Beim Streit um den Bau der Wiener Nordostumfahrung samt Lobautunnel sind die Positionen festgefahren. Warum ein Bürgerrat bei solchen Konflikten einen Ausweg bieten könnte. Ein Gastkommentar.

Werbung
Werbung
Werbung

Das Bauprojekt der Wiener Stadtstraße in Hirschstetten und damit zusammenhängend der geplante Bau der Lobau-Autobahn hat sich zu einem Kristallisationspunkt dafür entwickelt, wie mit seit langem geplanten Verkehrsprojekten im Kontext der sich verschärfenden Klimakrise und der ebenso dramatischen Biodiversitätskrise heute umgegangen werden soll. Unterschiedliche Zeiten und Mentalitäten prallen aufeinander: die Jahrzehnte zurückliegende Zeit der Planung dieser Projekte im unhinterfragten „Autozeitalter“, in der vom Klimawandel kaum die Rede war – und die gegenwärtige Zeit, das Zeitalter der Dringlichkeit des Klima- und Naturschutzes und des Krisenbewusstseins der Fridays for Future-Generation.

Die Besetzung der Baustelle in Hirschstetten seit August hat zu einem Patt geführt. Den Verantwortlichen der Stadt Wien steht wohl eine Wiederkehr der Hainburg-Proteste vor Augen, falls sie die Baustelle mit Gewalt räumen lassen würden. Vielleicht spielen sie auf Zeit und warten, dass den Demonstranten die Luft ausgeht. Mittlerweile zieht der Protest aber immer weitere Kreise.

„Hainburg-Proteste“ 2.0

Mit der „Lobauer Erklärung“, die am 5. Oktober in einer Pressekonferenz veröffentlicht wurde, stellen sich renommierte Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Klimaforschung, der Verkehrswissenschaft und des Naturschutzes hinter die Proteste, u.a. Helga Kromp-Kolb, die Verkehrsexperten Barbara Laa (TU Wien) und Hermann Knoflacher, sowie die Veteranen des Naturschutzes Peter Weish und Bernd Lötsch. Gerade ihre Namen stellen eine Verbindungslinie zum zivilen Widerstand gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf und das Donaukraftwerk Hainburg her. Am Sonntag, den 10. Oktober, unterstützten Vertreter(innen) der Religionsgemeinschaften – vor allem seitens der „Katholischen Aktion“ – den Protest gegen das Bauprojekt in Form einer multireligiösen Feier auf der Baustelle. Und die Aktivisten bereiten sich auf den Winter vor.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung