Synodalität: Kirche lernt zu werden, was sie ist
Gemeinschaft, Partizipation, Mission: Das sind für den Papst die Säulen einer synodalen Kirche. Auch die Katholische Aktion Österreich macht sich auf den Weg. Eine Erklärung – und Einladung.
Gemeinschaft, Partizipation, Mission: Das sind für den Papst die Säulen einer synodalen Kirche. Auch die Katholische Aktion Österreich macht sich auf den Weg. Eine Erklärung – und Einladung.
Die Einladung von Papst Franziskus zu einem Synodalen Weg – „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ – wurde von der Katholischen Aktion Österreichs freudig aufgenommen. Einstimmig hat sie zuletzt beschlossen, sich als größte Laienorganisation umgehend auf den Weg zu machen. Wobei ihrem Präsidenten, Leopold Wimmer, der Wunsch mitgegeben wurde, möglichst viele zum Mitgehen zu gewinnen. Es geht schließlich um nichts weniger als um das Wesen der Kirche – und dieses war und ist synodal.
Schon der erste Ehrenname der Kirche war „Anhänger des Wegs“ (Apg 9,2). Bereits 1970 hat Joseph Ratzinger darauf hingewiesen, dass „Kirche“ jene sind, die sich zum Herrenmahl versammeln. Als Papst erinnerte er zudem daran, dass die Kirche aus der Eucharistie ständig neu geboren wird. Der Bonner Neutestamentler Martin Ebner hat nachgewiesen, dass die Attraktivität dieser Mahlversammlung historisch darin bestand, dass Freie wie Sklaven am selben Tisch saßen. Und das Zweite Vatikanische Konzil betonte, dass unter allen Gläubigen aufgrund der Wiedergeburt in Jesus Christus eine wahrhafte Gleichheit an Würde und Berufung herrscht. Paulus begründet dies so: „Allen ist die Offenbarung des Geistes gegeben, damit sie allen nützt.“ (1 Kor 12,7)
Auf den Geist hören
Kirche ist damit eine in der eucharistischen Versammlung geborene Gemeinschaft, die von Gott eine Sendung in die Welt von heute erhält. Mission steht daher ebenso im Untertitel der päpstlichen Einladung wie Partizipation. Den Inhalt der Sendung prägt das anvertraute Evangelium mit seiner österlichen Grundmelodie. Der Auftrag wird aber konkretisiert durch die Freuden und Hoffnungen, die Trauer und die Ängste der Menschen in der heutigen Welt. Gottes Geist belehrt also die Kirche sowohl durch Schrift und Tradition, aber auch durch die Zeichen der Zeit. Daher muss die Versammlung gemeinsam darauf hören, welchen Auftrag Gottes Geist der Kirche heute zumutet.
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