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Double-Wirren

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(Transit Theater im VT-Studio im Konzerthaus, -Wien; „Das Double“ von Ernst Jürgen Dre-yer) Ein Mann geht durch den Eisernen Vorhang, als gäbe es keine Mauer: Günther aus der DDR kommt nach Westberlin, lernt dort Anne kennen, die seiner im Osten verbliebenen Freundin Dorle ähnlich sieht, und geht mit ihr wieder über die Grenze, um die Geliebte unbemerkt — weil es ja jetzt ein Double gibt - in den Westen bringen zu können.

Es überrascht, daß der Autor -selbst ein Flüchtling — die auf einer wahren Geschichte beruhende Handlung nicht überzeugender dramatisch umsetzen konnte. Es gelingt ihm nicht, die Tiefe der Problematik auszuloten. Nichtssagende Phrasen lassen keine Anteilnahme beim Zuschauer aufkommen, Verzweiflung, Kritik, politische Aussage fehlen.

Daß die Aufführung ganz und gar kalt läßt, liegt nicht zuletzt an Regisseur Stephan Wiesehöfer, der so bieder inszeniert, wie Autor Dreyer schreibt.

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