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Ein Blick in das wilde Kurdistan
enseits des Terrors der PKK auf der einen und der Verfolgung durch Türken und Saddam Hussein auf der anderen leite wissen wir wenig über das leidgeprüfte Volk, das in fünf verschiedenen Staaten lebt.
enseits des Terrors der PKK auf der einen und der Verfolgung durch Türken und Saddam Hussein auf der anderen leite wissen wir wenig über das leidgeprüfte Volk, das in fünf verschiedenen Staaten lebt.
Das Verbreitungsgebiet ^der Kurden erstreckt sich über die Türkei, Syrien, den an und Irak sowie den Süden er GUS. Berichte über das Volk er Kurden oder Kurdistan sind umeist unter derjrlubrik Kata-;rophenmeldungen einzuordnen de Bombardement mit Giftgas er Stadt Halabdja .in Irakisch-urdistan, Attentate der PKK-erroristen auf Touristen oder ire Verfolgung durch die türki-:he Armee. Der kurdische chriftsteller und Journalist lamo Aziz zeigt ein Volk im ampf ums Überleben, übersieht ber dabei nicht, welche chwächen sein Volk hat. Das ist erster Linie die Aufsplitterung der Kurden in einzelne Clans und als zweites die Teilung in Stammeskurden (Sipah), die nur selten den Boden bearbeiten, eine Art Soldatenklasse bilden und daher auch die politischen und militärischen Führer stellen, und den Bauern (Gurans) befehlen, die in feudaler Abhängigkeit leben. Die ständigen Bivalitäten zwischen den einzelnen Clans, die von außen noch gefördert werden, lassen kaum erwarten, daß die Kurden in absehbarer Zeit in der Lage sein werden, ihre Anliegen auf Internationaler Ebene durchzusetzen.
Verschärft wird dieses Problem durch eine aggressive Politik der Türken und der Iraner in ihren Ländern, denen es ja nicht um die Menschen in Kurdistan geht, sondern um die dortigen Bodenschätze. Aziz spricht von kolonialer Ausbeutung in seinem zerrissenen Land und meint, daß Kurdistan sehr reich wäre, könnte es sich selbst verwalten. Doch dieser Selbstverwaltung steht die innere Zerrissenheit gegenüber.
Wenn die Behauptung stimmt, daß die Kurden eigentlich die Nachfahren der Meder sind, einem Volk mit beachtlicher kultureller Blüte, dann ist zu befürchten, daß dieses Volk nicht zuletzt an seinen eigenen Strukturen zugrunde geht..
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