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Ein Buch zum Lesen und Leben
„Wenn Du etwas aus dem Evangelium verstanden hast und sei es noch so wenig, lebe es!" So oder ähnlich lautete ein Satz in einer katholischen Jugendzeitschrift, der mich bis heute geprägt hat. Ich weiß nicht mehr, wann ich genau begonnen habe, mich regelmäßig mit der Bibel zu befassen, aber von Anfang an war mir wichtig, es in meinem Leben auszuprobieren, wobei ich vieles erst durch die Umsetzung besser verstanden habe.
Heute gehöre ich der Fokolare-Be-wegung an und versuche sehr konsequent, einen Bibelspruch pro Monat zu lesen und zu leben. Jetzt im Dezember sind das die Worte von Paulus an dicRömer: „Nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes." (Rom 15,7)
Was heißt das konkret im Alltag? Ich lebe in einer Wohngemeinschaft, in der wir sehr unterschiedliche Typen sind und einander manchmal ziemlich auf die Nerven gehen. Dieser Spruch hilft mir, das Verhalten anderer zu akzeptieren.
Ich habe die Bibel nie ganz gelesen. Etwas, was ich täglich versuche, ist eine Meditation über einen Text, das kann ein Bibeltext, aber auch ein anderer Text sein. Mir ist auch ein Anliegen, in Gemeinschaft Texte zu besprechen: So kann ich mit anderen die Erfahrungen, die wir während der Woche mit der Umsetzung dieser Texte gemacht haben, austauschen.
Damit bleibt das Wort nicht nur auf der intejlektuellen Ebene.
Von den Büchern der Bibel gefällt mir besonders Johannes mit seiner Betonung der Liebe und dem Testament Jesu: „Vater, gib, daß sie alle eins seien."(Joh 17,21)
So geschwollen klingende Sprüche wie, daß das Evangelium „frei macht", habe ich früher nie geglaubt. Mit der Erfahrung merke ich, daß es wirklich freier macht, weniger abhängig von Situationen und Stimmungen. Ich merke, wie sehr mich dieses Training „Liebe Deinen Nächsten!" offener, kommunikativer macht und mir selbst eine innere Freude schenkt, die ich vorher nicht gekannt habe. Eine Bibelstelle, die mir sehr wichtig geworden ist, lautet: „Sucht das Reich Gottes, und alles andere wird euch dazu gegeben." (Mt 6,33) Es ist erstaunlich, wie die Vorsehung Gottes manchmal erfahrbar ist, wenn man genug darauf vertraut. Ich könnte mir jetzt nicht mehr vorstellen, ohne Christentum und damit ohne Bibel zu leben.
Der Autor studiert Informatik, Wirtschaft und Jus.
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