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Ein Nationalheim für die Juden

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Ganze 15 Zeilen umfaßte der Brief, den der britische Außenminister Arthur James Balfour am 2. November 1917 - vor 75 Jahren - an Lord Walther Rothschild richtete. Darin versicherte er, daß die britische Regierung die Schaffung eines Nationalheimes für das jüdische Volk in Palästina unterstützen werde, wobei auch die Rechte der nichtjüdischen Gemeinschaften gewahrt werden sollten.

Diese „Balfour-Declaration" sollte die weltweite zionistische Bewegung für die Ziele der Alliierten im Krieg gegen die Mittelmächte gewinnen. Sie hatte nur den Schönheitsfehler, daß auch Oberst Thomas E. Lawrence im Auftrag des britischen Geheimdienstes den Arabern Zusicherungen für Palästina gemacht hatte, um sie gegen die Türken zu gewinnen.

Als Flugzettel mit der Balfour-Erklärung über Deutschland abgeworfen wurden, reagierten die Mittelmächte: Österreich-Ungarns Außenminister Ottokar Graf Czer-nin erreichte von Sultan Mohammed V. die Zusicherung freier Einwanderung für die Juden in Palästina.

Obwohl der Keim zum Streit schon gelegt war, vereinbarten Chaim Weizmann für die Juden und Emir Feisal ibn Hussein für die Araber am 3. Jänner 1919 ein friedliches Verhältnis zwischen beiden Völkern. Die Araber sollten die freie Einwanderung der Juden akzeptieren, diese ihre Experten und Erfahrungen zur Kultivierung der jungen arabischen Staaten zur Verfügung stellen.

Dieses Abkommen wurde niemals realisiert. Der Teilungsplan der UN vom Herbst 1947, der die Grenzen zwischen Israel und Ara-bisch-Palästina festlegen sollte, war keine Basis für ein friedliches Zusammenleben.

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