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Ein Universalist

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Der Österreicher Edgar Traugott, jetzt in Nürnberg beheimatet, ist neben Gerd-Klaus Kalten- brunner der interessanteste, denkmächtigste, gebildetste Kopf einer neo-konservativen Bürgerschaft in der Bundesrepublik Deutschland.

Traugott ist ein Universalist, ein europäischer Denker, Hellas tief verbunden, Welt-Reisender, Humanist in einem sehr vitalen, denkstarken, lebendigen, gegenwartsbezogenen Sinne. Kein Mann des Papiers, wohl aber einer Leidenschaft, die sich zügelt, indem sie immer wieder, von Kant bis zu heutigen vorzüglich religiösen Denkern, das Maß des Menschen in maßloser Zeit erkundet.

Ironie, ja eine gewisse Schalkhaftigkeit verbindet sich mit tödlichem Ernst.

Dynamik: das Ich, das Du, und das Dritte — die Gottheit. Diese Trinität setzt Edgar Traugott an die Stelle des Cartesianischen Ego-Zentrismus, der die Zivilisation des Weißen Mannes legitimierte.

Edgar Traugott lebt im inneren Gespräch mit Denkern, mit Schriftstellern, die heute weithin „vergessen“ und „übersehen“ werden: ein Przywara, ein Gabriel Marcel, ein Unamuno. Sein Werk lädt ein, die „Toten" zu ehren.

Traugott lebt in einer Gemeinschaft der Heiligen — „Heilige“ weit über die Horizonte enger Kirchlichkeiten hinaus. Ein Katholik eigenwüchsigster Prägung. Kein ihm vergleichbarer Denker heute, in Österreich.

DIE MAGNETISCHE WELT. Zu einem Wieder-Beginn des Denkens. Von Edgar Traugott. Verlag Glock und Lutz, Nürnberg 1983. 280 Seiten, geb., öS 342,-.

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