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Eine Chance für das Leben

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Hermann Gmeiners SOS-Kinderdörfer werden bewundert und kritisiert, sie sind auf keinen Fall mehr wegzudenken aus den sozialen Aktivitäten unserer Zeit. Das Molden-Taschenbuch von Hans- heinz Reinprecht, einem der engsten Mitarbeiter Gmeiners, geht bis auf den Anfang der Kinderdorf- Idee zurück, bis auf die Zeit, in der Gmeiner als Medizinstudent die Pfarrjugendgruppe von St. Nikolaus in Innsbruck führte. Das Schicksal der verwahrlosten Buben von 1947 beanspruchte Gmeiner so sehr, daß er sein Studium aufgab und nur noch das eine Ziel verfolgte: diesen Kindern eine Heimat zu schaffen.

Im Krieg hatte ein Russenbub Gmeiner das Leben gerettet, damals hatte er zum ersten Mal den Entschluß gefaßt, seine Dankbarkeit einem Kind gegenüber in Hilfe für Kinder umzumünzen. Am 2. Dezember 1949 war es dann soweit: die Firstfeier des ersten Hauses im Kinderdorf Imst wurde festlich begangen. Natürlich waren damit nicht alle Schwierigkeiten überwunden, aber es ging aufwärts, langsam aber stetig.

Manche gibt es heute, die an der Durchführung der Kinderdorf- Idee manches auszusetzen haben, manches besser gemacht wissen wollen. Aber kritisieren ist immer leichter als aufbauen. Immerhin hat sich die Initiative Hermann Gmeiners über die ganze Welt ausgedehnt: Am Anfang stand nur der ungeheure Idealismus eines Menschen ohne finanzielle Mittel. Heute gibt es 112 Kinderdörfer in 50 Ländern, von Österreich bis an die El- fęnbeinkūste, in Bolivien ebenso wie in Bangia Desh, in Finnland wie in Portugal. Tausende Kinder, die „zum Leben verdammt“ waren, erhielten durch Hermann Gmeiners Kinderdorf-Idee eine Chance, für das Leben.

„VERDAMMT ZUM LEBEN“ von' Hansheinz Reinprecht, Molden-Ta- schenbuch-Verlag Wien-München, 316 Seiten, 21 Abbildungen, öS 42,-.

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