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Eine Handvoll Bonbons

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Selten ist ein Versuchsballon so klaglos aufgestiegen wie der neu geschaffene Grazer Kulturkalender. Mehr als 2000 Tips von Oktober 1990 bis April 1 991 enthält das handl????che Heft, das gewissermaßen zur frühzeitigen Terminpla- . nung schon aufliegt. Neu ist auch . - der Kulturprospekt, der über Cha. rakteristika und Kerninhalte der bedeutendsten Kulturereignisse des kommenden Jahres informiert. Es ist also schon ein gewaltiger Berg an Zuckerln, der da vor den Kultur- und Kunstinteressierten liegt.

Graz gilt ja als eine bedeutende ·" Kulturstadt. Charme und Atmosphäre der Stadt an der Mur zu

schildern ist schwierig, zu facettenreich bietet sich Graz an. Eine lebendige Stadt, die darüber hinaus eine beliebte Tourismusdestination ist, kann nie Vielfalt genug bieten.

Da stellt sich Graz einmal als typisch altösterreichische Stadt mit südlichem Flair vor. Der grö ßte erhaltene mittelalterliche Stadtkern, die vielen kleinen Gassen, die versteckten Innenhöfe, die bunten Fassaden, all das eingebettet in viel Grün - das ist sicher für viele der erste Eindruck von Graz.

Einmal kurz in die Altstadt eingetaucht findet man sich in einer leberidigen, jungen, quirligen Atmosphäre wieder. Wen wundert es, Graz ist l.:jniversitätsstadt. Die dafür typische Szene f!ndet sich in einer langen Reihe von Lokalen einerseits, wie in den unterschiedlichsten kulturellen Aktivitäten auf der anderen Seite.

Viele Themen ziehen sich durch das Grazer Kulturleben. Wasser hat für Graz seit jeher eine eigene Bedeutung gehabt. Eine Ausstellung im Stadtmuseum befaßt sich bis 2. September mit diesem Thema, eine Reihe weiterer Veranstaltungsorte führt die Thematik fort.

Eine wesentliche Belebung der Stadt und klassischer Musik in der Stadt brachte die styriarte, ein Festival mit besonderem Reiz. Kam mermusik gastiert neben volkstümlichen Weisen, Orchesterkonzerte wechseln sich mit Aufführungen kirchlicher Musik

ab, die schönsten Säle und Kirchen in Graz und i n der näheren Umgebung dienen als Rahmen.

Der Geist weht wo erwilt..Schöpferische Ideen, die für die menschliche Gemeinschaft nutzbringend sind, entstehen nicht von selbst. Sie müssen erarbeitet, zuallererst aber ermöglicht werden. Deshalb hat die Akademie Graz die Tafel wieder reichlich gedeckt. Sie lädt ein zu den Themen der Zeit im Angesicht der Jahrtausendwende. Was bringt die magische Zahl 2000? Zahlreiche Veranstaltungen befassen sich vorder-, hinter- und tiEfgrüodig damit.

Und der steirische Herbst, wird mancher fragen? Sicher eine herrliche Jahreszeit und ein aquarellhaftes Bild, vor allem im Weinland, wo die Landesausstellung in Gamlitz, "Weinkultur", noch bis zum 1 1 . November zu sehen ist.

Aber der steirische Herbst ... Natürlich, geradezu geeignet für Wanderungn in der ruhigen Natur im wunderbaren Norden der Stadt, zwischen steinernen Zeugen adeligen Lebens, verträumten Kirchen und Kapellen, in guter Luft und immer in "Rufweite" zur Stadt.

Doch der steirische Herbst, nein der steirische Herbst geschrieben, ist "auf und davon", das Avantgarde-Festival schlechthin. Ein europäisches Ereignis, vier Wochen lang, ab dem 4. Oktober.

Graz bietet Kultur zum Angreifen. Und das ist allemal etwas ganz Besonderes.

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