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Eine Woche Weltpolitik
PIERRE TRUDEAUS Abwesenheit vom höchsten Regierungsamt in Kanada dauerte knapp neun Monate: Vergangene Woche kehrte der ehemalige Ministerpräsident mit seiner Liberalen Partei im Triumph wieder an die Macht zurück. Bei den vorzeitigen Parlamentswahlen erreichte die Liberale Partei mit 146 von 282 Sitzen die absolute Mehrheit, die Fortschrittlich-Konservative Partei des bisherigen Premiers Joe Clark mußte sich mit 101 Sitzen klar geschlagen geben, die sozialistische Neue Demokratische Partei landete bei 32 Sitzen. Neben den wirtschaftlichen Problemen des Landes wird Trudeau weiterhin gegen die seperatistischen Tendenzen anzukämpfen haben. So hat er etwa in den Westprovinzen Kanadas keinen einzigen liberalen Kandidaten durchgebracht. Politische Beobachter kommentierten: „Parteipolitisch ist die Spaltung Kanadas bereits perfekt."
DIE NEUTRALISIERUNG Afghanistans schlug der britische Außenminister Lord Car-rington auf der Außenministerkonferenz der EG in Rom der sowjetischen Führung vor. Mit dieser Initiative wollen die Außenminister der Neun den Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan erwirken. Nur zwei Tage nach dem EG-Vorstoß wurde der Neutrali-sierungsvorschlag von der so-wjetischtn Regierungszeitung „Iswestja" aber schlichtweg abgelehnt. Indessen geraten Moskaus Interventionstjup- , pen in Afghanistan immer mehr in Bedrängnis: Am Wochenende schlugen die Sowjets einen Volksaufstand in der Hauptstadt Kabul nieder, der Hunderte Tote und Tausende Verletzte gefordert haben solL
DEN BOYKOTT der Olympischen Sommerspiele in Moskau hat US-Präsident Jimmy Carter nun definitiv entschieden. Carter gab dies • am 20. Februar bekannt, nachdem an diesem Tag das von der amerikanischen Regierung der Sowjetunion gestellte Ultimatum, die Invasionstruppen aus Afghanistan abzuziehen, ohne eine Reaktion des Kremls abgelaufen war. Der amerikanische Außenminister Cyrus Vance beriet derweil in Bonn mit BRD-Spitzenpolitikern eine „konzentrierte Reaktion" der westlichen Verbündeten auf den sowjetischen Einmarsch. In Paris scheiterte der Versuch des US-Politikers, Frankreich auf den amerikanischen Kurs einzuschwören.
FÜNF RECHTSEXPERTEN der Vereinten Nationen, die die iranischen Vorwürfe gegen den entmachteten Schah und gegen die Vereinigten Staaten untersuchen sollen, sind in Teheran eingetroffen. Damit sollte nach Ansicht von UN-Generalsekretär Kurt Waldheim auch der Weg zur Freilassung der nun schon mehr als drei Monate in der Teheraner US-Botschaft festgehaltenen Geiseln geebnet werden. Davon wollen bestimmte politische Kreise im Iran allerdings nach wie vor nichts wissen. Das makabre Teheraner „Katz-und-Maus-Spiel" mit den USA geht weiter...
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