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EINE WOCHE WELTPOLITIK

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Plan für Nahost

Zwei Tage früher als vorgesehen ist am 1. September der Abzug palästinensischer Freischärler und syrischer Soldaten aus Westbeirut beendet worden. Schon am 30. August hatte sich PLO-Chef Arafat in Beirut nach Athen eingeschifft. Damit ist der „Augenblick für einen frischen Beginn und für einen neuen Realismus" gekommen — 'meint jedenfalls US-Präsident Ronald Reagan. Und er stellte am 2. September via Fernsehen denn auch eine neue amerikanische Nahost-Initiative vor. Die wichtigsten Punkte: Schaffung eines palästinensischen Staatswesens in Westjordanien und im Gazastreifen bei enger bleibender Bindung an Jordanien; Stopp der israelischen Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten; Sonderstatus für Jerusalem. „Unumstößlich" und „eisern" bleibe dabei die Garantie der USA für Israels Sicherheit.

Dennoch: Die Regierung Begin wies den Reagan-Plan noch am Tag seiner Präsentation einstimmig zurück. Dasselbe tat Syrien, während Ägypten, Jordanien, Saudiarabien und der gemäßigte Flügel der PLO diese Initiative durchaus nicht brüsk ablehnen.

Die israelisch-amerikanischen Beziehungen scheinen jedenfalls einer schweren Belastungsprobe ausgesetzt, nachdem Begins Kabinett den Bau weiterer jüdischer Siedlungen in besetzten Gebieten bekanntgegeben hat. Kaum anzunehmen, daß Reagan sich von Begin weiterhin nur vor vollendete Tatsachen stellen läßt.

Mafia-Terror

„Die Herausforderung an den Staat hat eine Intensität erreicht, die nicht mehr geduldet werden kann." Aus den Worten von Italiens Re-gierungschef Spadolini war Bestürzung und Entschlossenheit zugleich zu vernehmen. Und bestürzt war mit ihm die gesamte italienische Nation. Grund: Die spektakuläre Ermordung des Cara-binieri-Generals Carlo Alberto della Chiesa und seiner Frau durch ein Killer-Kommando der Mafia in den Straßen Palermos. General della Chiesa galt als Italiens tüchtigster Ordnungshüter, hatte große Erfolge im Kampf gegen den Terrorismus verzeichnet und wurde vor einigen Monaten dazu berufen, auch dem organisierten Verbrechertum der Mafia das Handwerk zu legen. Auch heute noch ein tödliches Unterfangen, wie das Attentat vom 3. September zeigt...

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