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Ende der Illusionen

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Dieses Buch ist ein Lebensbericht, das Schicksal einer der Politik zugetanen Frau, die in Afrika in einer portugiesischen Kolonie geboren wurde und in Lissabon aufgewachsen ist.

Vierzig Jahre lang gehörte Frau Ventura zur KP, wurde Mitglied deren höchster Führungsgremien und nahm — ab 1949 in der Illegalität — an deren Kampf teil. 1960 wurde sie verhaftet und mußte die Kerker Portugals kennenlernen. Als man sie frühzeitig wegen schwacher Gesundheit amnestierte, ging die Funktionärin nach dem Osten.

Reisen in die UdSSR und in andere Ost-Staaten machten sie nachdenklich. Obwohl sie zu den Privilegierten gehörte, sah sie rasch die große Diskrepanz, die zwischen KP-Theorie und KP-Wirklichkeit herrschte. 1965 kam Frau Ventura in die CSSR und verbrachte dort zehn Jahre — als gut dotierte Funktionärin der internationalen KP-Bewegung. So wurde sie auch Zeuge, wie 1968 der Prager Frühling brutal niedergewälzt und Hoffnungen auf einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zerschlagen wurden.

1975 verließ die Portugiesin Prag und kehrte zurück nach Lissabon. Die Lehre, die sie aus dem Osten mitgebracht hatte, war: Austritt aus der KP. Bruch mit Moskau. 1981, als in Warschau Jaruzelskis Militärdiktatur die Bewegung „Solidarnosc“ mit Gewalt zerschlug, beschloß sie, ihr Schweigen zu brechen. Das Ergebnis ist das vorliegende Buch.

SOZIALISMUS, WIE ICH IHN ERLEBTE. Erfahrungen einer ehemaligen Funktionärin der Kommunistischen Partei Portugals. Von Candida Ventura. Verlag SOI, Bern 1988. 216 Seiten, öS 237.-.

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