7223873-1993_39_10.jpg
Digital In Arbeit

Endlich Vorrang für den Fußgängerverkehr

Werbung
Werbung
Werbung

Im letzten Jahr verunglückte alle 1,5 Stunden ein Fußgänger. Von den knapp 6.000 Betroffenen starben 230. Die Zahl der Fußgängerunfälle ist seit Beginn der siebziger Jahre rückläufig - diese Entwicklung ist in erster Linie auf die starke Abnahme der Fußwege zurückzuführen. Eine neue Studie des „Verkehrsclub Österreichs" (VCÖ) zeigt Alternativen im Städtebau auf.

Trotz des hohen Blutzolles unter den Benutzern eines Autos ist die

Wahrscheinlichkeit für einen tödlichen Unfall je Kilometer für einen Fußgänger am höchsten, gleich danach folgen die derzeit so umstrittenen Radfahrer.

Auch wenn die Unfallopfer hauptsächlich Kinder und ältere Menschen sind, waren doch 40 Prozent der. verunglückten Fußgänger zwischen 25 und 64 Jahre alt. Zu den Unfällen kommt noch die Belastung durch die Emissionen der Autos -auch hier sind die Hauptleidtragenden die Kinder.

Fußgänger sind - im wahrsten

Sinn des Wortes - in vielen Städten an den Rand gedrückt. Fußwege haben immer Nachrang - wird über Tempo 30 diskutiert, fallen Gegnern alle möglichen (und unmöglichen) Argumente ein, die dagegen zu sprechen scheinen. Dabei zeigen Beispiele wie die Stadt Graz, wo das Modell erfolgreich getestet wurde, daß die tödlichen Unfälle stark abnehmen, die Emissionen sinken und sich die Lebensqualität erhöht (siehe FURCHE 28/1993).

Die VCÖ-Studie „Vorrang für Fußgänger" zeigt, daß Menschen, die

zu Fuß unterwegs sind, auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor sind. Sie haben Zeit, um sich auf die Angebote der Geschäfte einzulassen und rasen nicht an ihnen vorbei. Die Studie zeigt konkrete Möglichkeiten auf, daß oft durch ganz einfache städtebauliche Maßnahmen die Sicherheit von Fußgängern erhöht werden kann und damit auch gleichzeitig die Lebensqualität von Städten steigt.

Bestellung der Broschüre: VCÖ, Dingelstedtg. 15, 1150 Wien, Tel. 0222/85 83 86

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung