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Engelbert Tyrann oder

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Von den einen wird er verehrt, von den anderen gehaßt: Engelbert Dollfuß -Tyrann oder Märtyrer? Am 25. Juli 1934, vor 50 Jahren, wurde der Bundeskanzler bei einem nationalsozialistischen Putschversuch ermordet.

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Von den einen wird er verehrt, von den anderen gehaßt: Engelbert Dollfuß -Tyrann oder Märtyrer? Am 25. Juli 1934, vor 50 Jahren, wurde der Bundeskanzler bei einem nationalsozialistischen Putschversuch ermordet.

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Engelbert Dollfuß: die einen sehen in ihm den heiligmäßigen Märtyrer, der für Österreich sein Blut gab, die anderen den Tyrannen und Faschisten. Selbst heute, nach 50 Jahren, ist die Literatur, sofern man sich überhaupt mit Dollfuß befaßt, kaum frei von emotionell überfrachteten Werturteilen.

Dem am 4. Oktober 1892 in Kirnberg nahe Stift Melk als uneheliches Kind der Bauerntochter Josefa Dollfuß und des verarmten Bauernsohnes Josef Weninger geborenen Engelbert Dollfuß war es zugefallen, in schwierigster Zeit Österreichs Geschicke als Bundeskanzler zu leiten.

Tiefe Wirtschaftskrise, extreme Arbeitslosigkeit, austromarxisti-sche Radikalität, ungeklärte kirchenpolitische Verhältnisse, damit korrespondierende Verstrik-kung der Kirche in die Tagespolitik, nationalsozialistische Umtriebe im Wiener Rathaus und in diversen Landtagen waren die Hypothek, die Dollfuß übernehmen mußte, als ihn am 20. Mai 1932 Bundespräsident Wilhelm Miklas als Bundeskanzler angelobte.

Dazu kam der außen- und innenpolitische Druck, der alsbald mit Hitlers Machtübernahme am 30. Jänner 1933 von Deutschland her einsetzte. Und zu allem Uberfluß traten fünf Wochen später, am 4. März, alle drei Präsidenten des Nationalrates auch noch zurück, was eine nie dagewesene Parlamentskrise auslöste.

Keine dieser enormen Proble-

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