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Epidemie ohne Ende?
Eine Herausforderung für unser Gesundheitssystem. Unter diesem Titel veranstaltete Anfang November die Vereinigung pharmazeutischer Unternehmer Österreichs (PHARMIG) gemeinsam mit der Personal- und Managementberatung Eblinger & Gaede ein Symposion. Judith Hutterer, Präsidentin des österreichischen Aids-Komitees, würdigte die Mitarbeit von Hilfsorganisationen bei der Unterstützung ihrer Arbeit.
Derzeit sind etwa 1.050 Krankheitsfälle in Osterreich gemeldet. Experten rechnen mit etwa 1.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Der hohe Anteil heterosexueller Infizierter läßt die Ansteckungsgefahr bei Frauen zunehmen. Daher ist gezielte Aufklärung und bessere Information, nicht nur für Randgruppen, sondern für die ganze Bevölkerung wichtig. Minister Michael Ausserwinkler beabsichtigt deshalb, sein Budget für Aidsaufklärung und -prävention für 1994 zu verdreifachen, auch will er Arzte und Kommunalpolitiker ansprechen. Erstmals wurde bei einem Sym-
Eosion offen über Schicksale von etroffenen gesprochen, der Soziologe Roland Girtler forderte allgemein zu mehr Toleranz im Umgang mit den Kranken auf. „Es gelte, die Betroffenen zu entstigmatisieren. .. „Ein normaler Umgang mit Aids seitens der Nicht-Betroffenen ist Primärprävention", meinte Dennis Beck, Mitbegründer der Selbsthilfegruppe Club Plus, „nur dann, wenn die Gesellschaft lernt, mit HIV-Positiven menschlich umzugehen, könne sie auch erwarten, daß HIV-Positive sich verantwortungsvoll verhalten." ~¥ Terantwortungsvoller Umgang \l mit Aids-Kranken bedeutet: T bessere psychische Betreuung im Rahmen der ambulanten Versorgung und Betreuung in „Schwerpunktpraxen", wo Ärzte nicht wie im normalen Spitalsbetrieb wechseln, so Hans Jäger, Leiter des Kuratoriums für Immunschwäche (KIS), München; individuelle Hauskrankenpflege, also weg vom Spitalsbetrieb.
Ein „mobiles Hospiz" nach englischem Muster möchte Werner Scheiber, Pfleger im Pavillon Annenheim am Pulmologischen Zentrum, Wien, realisieren. Dieses Modell wäre eine Herausforderung für den Pflegeberuf und die Forderung von Norbert Vetter, Vorstand im Pulmologischen Zentrum, Wien, nach der Errichtung einer gut ausgestatteten Langzeitstation für Aids-Patienten ist legitim.
Es kann mehr als zehn Jahre dauern, bis sich beim HlV-Infizier-ten Aids-Symptome zeigen. In dieser Zeit kann er durchaus ein normales Leben führen - wenn die Allgemeinheit es zuläßt. In der Zwischenzeit kann die medizinische Versorgung weitergeführt und eine Prophylaxe von Folgeerkrankungen betrieben werden.
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