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Erneuert die UNO-Resolution!

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Die Resolution 688 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen hat die Verurteilung der Unterdrückung der irakischen Zivilbevölkerung, insbesondere in kurdischen Siedlungsgebieten - also im Norden des Landes - zum Inhalt. Sie richtet sich gegen das Regime Saddam Husseins, datiert vom 5. April des Vorjahres. Eine Erneuerung wäre an der Zeit: diesmal mit der Türkei als Adressaten.

Kurzmeldungen von internationalen Agenturen gewähren nur einen unscharfen Blick auf jenen Krieg, der sich in der ostana-tolischen Gebirgswelt und im irakischen Norden abspielt. Erbarmungslos kämpft hier türkisches Militär gegen die militante Kurdische Arbeiterpartei (PKK), die nicht zimperlich in der Wahl der Mittel ihres bisher erfolglosen Unabhängigkeitskampfes ist.

Die von der UNO eingerichtete und den Amerikanern samt ihren Alliierten - darunter die Türkei - befürwortete und eingerichtete Sicherheitszone für die irakischen Kurden existiert de facto seit dem Überschreiten der Grenze durch türkische Truppen nicht mehr. Hat das NATO- und KSZE-Mitglied Türkei freie Hand in der Region? Warum drängt niemand den EG-Anwärter, „Frieden und Ruhe auf der Akzeptanz der kulturellen Identität unserer Bürger unterschiedlicher Abstammung" - so das türkische Regierungsprogramm in geschwollenem Stil -, auch wirklich zu schaffen?

Die Bomben auf Kurdendörfer, die Verfolgung von PKK-Kriegern auf fremdes Territorium, offenkundig mit dem Ziel, nach dem Vorbild Israels im Libanon im Nordirak eine türkische Sicherheitszone einzurichten, dürfen und können nicht die Methode einer echten Befriedungsaktion sein. Gibt es keine politischen Verhandlungen - wie sie die Kurdenführer Massud Barzani und Jalal Talabani vorschlagen - wird es kein Ende der Radikalisierung und der Gewalt geben.

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