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Eskalation im Golfkrieg

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Trotz mehrerer iranischer Großoffensiven herrscht an den Landfronten des Golfkrieges ein militärisches Patt. Die gut gerüsteten Ira-kis konnten bislang noch jeden der selbstmörderischen Angriffe der Iraner abschlagen. Doch das hat die Kampfmoral im Land nicht unbedingt gehoben, die 13 Millionen Irakis und ihre Führung sind längst kriegsmüde.

Kriegsmüde sind auch die Iraner, nicht aber das herrschende Mullah-Regime in Teheran.

In dieser Situation greift Bagdad zu einer Maßnahme, die einem A kt der Verzweiflung gleicht. Es greift Frachtschiffe im Golf an, die die Erdölverladeinsel Kharg ansteuern und glaubt, seine Gegenspieler in Teheran in die Knie zwingen zu können, wenn es deren wirtschaftliche Lebensadern abklammert.

Die Mullahs reagieren nach bester orientalischer Manier: Aug' um Aug', Zahn um Zahn! Sie greifen ihrerseits Schiffe der arabischen Golfanrainer an, die Bagdad zu seiner Kriegsführung finanziell kräftig unter die Arme greifen.

Durch diese Eskalation zur See könnte das passieren, was sich weder die Supermächte noch die arabischen Golfstaaten wünschen und bisher vermeiden konnten: daß der irakisch-iranische Konflikt auf die gesamte Golfregion überschwappt.

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