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Europa bleibt schwer krank.

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Nein, man braucht sich nicht zu wundern, daß die Beteiligung bei der zweiten Direktwahl zum Europäischen Parlament am 14. und 17. Juni so mager ausgefallen ist. Die Krise der Europäischen Gemeinschaft ist einer der Gründe dafür; ein anderer ist die Machtlosigkeit des EG-Parlamentes in Straßburg, das für viele der 200 Millionen Wahlberechtigten in den zehn Mitgliedsstaaten nicht viel mehr als eine „Quatschbude für ausrangierte Politiker" darstellt.

So reduzierte sich dieser Wahlgang für die einzelnen Regierungen zu einer Art Meinungsumfrage über ihre Politik. Nationale, nicht europäische Aspekte hatten ja auch die Wahlkämpfe bestimmt. Und folgerichtig nützten die Wähler die Gelegenheit, den Regierenden Denkzettel zu verpassen.

Uberhaupt trugen die etablierten Parteien die Blessu-ren davon. Denn sie werden für die verkrustete EG-Bürokratie, für die endlosen Streitereien um Heringe und Tomaten mitverantwortlich gemacht.

Von der Parteienverdrossenheit und Europamüdigkeit aber profitierten Grüne, Umweltschützer und Rechtsextreme (in Frankreich), die ihre Anhängerschaft mobilisieren und so einen beträchtlichen Prestigeerfolg landen konnten.

Fazit: Diese Wahlen bestätigten höchstens einmal mehr, wie dringend die Europäische Gemeinschaft einer Generalreform bedürfte.

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