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Europa wird nicht erdrückt

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FURCHE: Erdrücken die Großmächte Europa im KSZE-Prozeß?

WARREN ZIMMERMANN: Ich glaube nicht, daß der Helsinki-Prozeß nur für die Supermächte bedeutsam ist. Eines der positiven Ergebnisse seit Helsinki stellt doch die dramatisch wachsende Zunahme an Kontakten zwischen Menschen aus Ost- und Westeuropa dar.

Für die KSZE-Gespräche gilt nicht das Prinzip der Mehrheit, sondern das der Ubereinstimmung. Alle 35 Teilnehmerstaaten müssen einer Entscheidung zustimmen.

FURCHE: Wo vertreten die USA uneigennützig europäische Interessen?

ZIMMERMANN: Die USA bringen westeuropäischen Anliegen große Aufmerksamkeit entgegen — das gilt auch für neutrale oder blockfreie Staaten.

Die NATO-Staaten sollten im Helsinki-Prozeß jedoch mit Einmütigkeit sprechen. Es geht doch um gemeinsame Werte. Die Neutralen und Blockfreien betrachten wir als dem Westen zugehörig. Und mit ihnen sprechen wir die gleiche Sprache.

FURCHE: Besteht in den USA eigentlich öffentliches Interesse am KSZE-Vorgang?

ZIMMERMANN: Es gib£ ein wachsendes Interesse. Man weiß zwar in den USA nicht soviel darüber wie in Europa. Deswegen werden beim Haupttreffen im November unserer Delegation 15 Öffentlichkeitsarbeiter angehören. Wir sind auch offen für Kontakte mit Privatpersonen und Angehörigen sogenannter Non-Govern-mental-Organisations. Wir haben sie nach Wien eingeladen und werden sie bei Pressekonferenzen über den Fortgang der Konferenz informieren, uns gleichzeitig aber auch ihre Probleme anhören.

Mit dem US-Delegationsleiter beim KSZE-Vorbereitungstreffen, Warren Zimmermann, sprach Georg Motyle-witz.

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