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Fax- und fertig!
Das neue Schlagwort für die neunziger Jahre lautet Tele- kommunikation. In kaum einem an- deren Markt gab es in den letzten Jahren derart spektakuläre Zu- wachsraten wie in diesem Bereich. Die stark wachsenden Ströme von Gütern und Dienstleistungen in einem größer werdenden Markt brauchen mehr Kommunikations-
möglichkeiten: Denn schnelle In- formation ist alles (?) und Zeit bekanntlich Geld.
Im Jahr 1984 entwickelte der Schotte Alexander Bain das Prin- zip des Telefaxens. Was vor fünf Jahren noch ein Insidertip war - die Technologie steckte damals in den Kinderschuhen - ist heute eines der häufigsten Kommunikationsmittel. Die Frage: „Wie lautet Ihre Fax- nummer?" ist heute eine Selbstver-
ständlichkeit.
Telefax ist ein Dienst, mit dem Sie Originalvorlagen in kurzer Zeit als perfekte Kopien an einen Emp- fänger senden können. Die Vorla- gen werden vom sendenden Fern-
kopiergerät zeilenweise Punkt für Punkt abgetastet und am empfan- genden Gerät in der ursprüngli- chen Form wiedergegeben.
Was den Verkauf dieser Geräte betrifft, so hat sich der Schwer- punkt allerdings etwas verlagert: Setzten die Anbieter noch vor ei- nem Jahr auf Normalpapierfax- Geräte (normalerweise wird ein spezielles Thermopapier verwen- det), die sich - aufgrund der doch höheren Preise für das Verbrauchs- material - noch nicht durchgesetzt haben, so geht der Trend nun ein- deutig in Richtung Homefax, mei- nen Branchenkenner.
Dabei handelt es sich um Klein- faxgeräte, die in der Regel einfachst zu bedienen sind, aber weder auto- matischen Papierschnitt, Grauab- stüfungen oder eingebaute Wäh- lereinrichtung aufweisen. Jeder kann dann von zu Hause beliebig und einfach Briefe und andere Do- kumente versenden.
Einer der Hauptgründe für den überraschenden Erfolg dieser neu- en Technologie ist sicherlich die einfache Bedienung. Fast jeder weiß heute schon, wie's gemacht wird:
Ein Dokument wird in das Tele- fax-Gerät eingelegt, die Faxnum-
mer des Empfängers gewählt, der Startknopf gedrückt. Kaum 15 Sekunden (!) später ist das Doku- ment beim Partner angekommen.
Dazu kommt, daß man mit dem Gerät alles übertragen kann, was auf ein Blatt Papier paßt: Also auch Graphiken, Pläne, Text, Fotos und Handschriften. Mit keinem ande- ren Übertragungsmedium ist das möglich.
Im modernen Wirtschaftsleben ist der Einsatz des Fernkopiergerä- tes kaum mehr wegzudenken: Au- thentizität, Schnelligkeit und Si-
cherheit sind Eigenschaften, auf die keiner, der im Geschäftsleben steht, mehr verzichten will. Das Fax spart einfach Nerven, Zeit und sogar Kosten.
Mit einem neuen Laserfax-Gerät will etwa die Firma Ricoh ab Herbst dieses Jahres auf den Markt kom- men. Gestochen scharf (die Auflö- sung beträgt bis zu 400 mal 400 Punkte pro Zoll) und blitzschnell (die Übertragungsgeschwindigkeit kann im Idealfall unter zwei Se- kunden liegen) wird das Gerät si- cher erfolgreich sein. Neben Fax- geräten für das Auto oder den - noch nicht postzugelassenen - por- tablen Mini-Fernkopierern stehen in diesem Jahr vor allem die Fax- Lösungen im Mittelpunkt des In- teresses, die sich bequem vom Ar- beitsplatz-PC aus bedienen lassen. Telefax-Dokumente können dabei direkt aus dem Personal Computer in das Fernmeldenetz eingespielt werden. Empfänger kann dabei aber jedes beliebige Faxgerät sein. Eine ideale Möglichkeit für Anwen- der, die ihren Beruf von zu Hause ausüben.
Der Absatz von Fax-Karten, die in den Personal Computer einge- baut werden, soll - laut Marktbe-
obachtungsinstitut BIS Macintosh (Gröbenzell bei München) - im Jahr 1990 drastisch ansteigen. Stark beeinflußt wird das Wachstum des europäischen Marktes durch die zunehmende Einführung von preis- günstigen Fax-Boards aus den Vereinigten Staaten.
Leider sind bislang PC-basierte Fax-Stationen nur in ganz be- stimmten Konfigurationen erlaubt. Anbieter von „Fax-Computern" wittern daher natürlich ein lukra- tives Geschäft.
Kaum hat sich im Bewußtsein der Anwender festgesetzt, daß Kopie- ren auch in Farbe möglich ist, drängt sich auch schon die nächste Innovation auf den Markt: Das erste Telefax-Gerät, das farbige Vorla- gen versenden und empfangen kann, wurde von der Hamburger Europazentrale des Sharp-Kon- zerns auf der Hannover Messe CeBIT der staunenden Öffentlich- keit präsentiert. 64 Farbnuancen können mit einer Auflösung von bis zu 400 Bildpunkten pro Zoll bei einer Geschwindigkeit von 14.400 Bits pro Sekunde übertragen wer- den. Zur Übertragung einer Farb- seite braucht das Sharp-Gerät etwa drei Minuten.
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