Giorgia Meloni: Die Spitze der Frau

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Gedanken über die neue Spitze Italielns und andere Frauen, die gegen Frauen- und Menschenrechte agieren.

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Gedanken über die neue Spitze Italielns und andere Frauen, die gegen Frauen- und Menschenrechte agieren.

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Frauenrechte nützen rechte Frauen, die leistungswillig durch alle Bildungsmaschinerien gehen, sich für alle Spitzen- und Führungspositionen qualifiziert erweisen, den Schub alter Säcke bekommen, um sich in die Machtstrukturen einzufädeln, die andre unterwerfen. Die Bevorzugung von Frauen bei der Besetzung von Spitzen ist opportun, wie früher nur die Unterwäsche. Die rechten Frauen sind gegen die Quote, weil sie es allein geschafft haben. Sie stehen in ihrem Businessanzug da, bringen ein Privatleben mit, die Vita enthält Kinder, und man hat das Gefühl, sie wollen die Frau als Fürsorgerin in allen Belangen einzementieren, während sie, vor den Karren gespannt, Karriere für dieses Machtverhältnis machen. Schicksalsgemeinschaft mit Atavismus. Sie haben ein gebändigtes Aussehen, das dem Büro entspricht, und präsentieren sich entschlossen wie ein Marktschreier. Giorgia Meloni haut sich ins Zeug eines Techno-Videos, enthusiasmiert von ihrer eigenen Identität. Sie ist weiblich in allen sozialen Rollen.

Mir gruselt, wenn ich vom entspannten Verhältnis zum Faschismus lese. Stolz wird ausgerufen, Sicherheit vor Vergewaltigern, Islamismus, Überfremdung, einem auseinanderbrechenden Europa. Sie nimmt sich ein Beispiel an Orbán. Sie wird nach innen wirken und die Familienmutter Italiens stärken und mit Herz Migranten helfen, an ihrem Ort zu bleiben, indem sie eine Seeblockade als Orbáns Zaun errichtet. Merkel war konservativ, aber sie hat die rechte Ausländerpolitik ausgeschlagen, die Tugend der Menschlichkeit verteidigt, zumindest einmal, indem sie ein „Wir“ schuf, das inkludierend war, wie selten gehört. Radikal war der Satz: Wir schaffen das. Sie war die Spitze der Exekutive für das Menschenwohl Fliehender. Das lässt sich von den aufkommenden Führerinnen Europas nicht erwarten. Sie bringen nur mit, dass sie Frauen sind, die auch Männer sein können. Was sind Frauenrechte? Nichts durch rechte Frauen.

Die Autorin ist Schriftstellerin.

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